Schleppspannung

Aus Dokumentation
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Die Entwicklung der Schleppspannungskurven wurde auf Basis des DWA Arbeitsblattes 110 Hydraulische Dimensionierung und Leistungsnachweis von Abwasserleitungen und kanälen durchgeführt (Kapitel 7: Flachstrecken und Ablagerungen) nd mit den Ermittlungen aus einer Masterarbeit "Entwicklung einer Organisation zur Wartung von Sammelkanalisationen und zugehöriger Sonderbauwerke kleiner Kanalnetzbetreiber in Bayern" (von Enno Scholz) ergänzt.

Berechnen der Schleppspannungen

Die Berechnung der Schleppspannungen müssen in der jeweiligen Hydraulikvariante hinzugeschaltet werden.

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Mit erscheinen des Attribut "ABLA;" werden die Werte für Geschwindigkeit und Schleppspannungen mit aufgezeichnet.

Ergebnisse der Schleppspannugnen

Die Ergebnisse einer Kanalnetzberechnung können interaktiv in Form von lokal gespeicherten Schleppspannungskurven abgerufen werden oder wie gewohnt im jeweiligen Haltungsdialog ausgelesen werden.

Erzeugen von Kurven

Erzeugen einer Schleppspannungskurve

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Erzeugen einer Geschwindigkeitskurve

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Ergebnisse Haltungsbezogen

Natürlich können auch die numerischen Werte für den Schleppspannungsnachweis an jeder Haltung wie gewohnt abgegriffen werden. Hierzu einfach auf den gewohnten Dialog einem beliebigen Abschnitt aufrufen und in den Hydraulik-Reiter die Ergebnisse überprüfen.

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In der ersten Ausgabebox werden anhand von verschiedenen Regen die Maximalwerte zum jeweiligen Zeitpunkt für unterschiedliche Regenereignisse (Kontinuum) ausgegeben. Der folgende Wert Maximales(über die Regen) Schleppspannungsmaximum(über die Zeit) gibt aus allen berechneten Ereignissen das jeweiligen maximum heraus. Wurde hier nur eine Regenereignis gerechnet, sind die minimalen und maximalen Werte identisch!


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In der weiteren Ausgabenbox werden die errechneten Schleppspannungswerte ausgegeben. Hier finden Sie auch die Kennzahl Ablagerungsgefahr und das spezifische Schmutzpotential.

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Potential und Kennzahl

Wertebereiche relatives Kanalschmutzpotential

Das Schmutzpotential in einem Kanal wird während des Trockenwetterabflusses aufgebaut. Für die Ansammlung an Schmutzstoffen infolge Unterschreitung der Mindestgefälle spielen die dabei vorherrschende Teilfüllung und der Kanaldurchmesser eine wesentliche Rolle. Als Vergleichsgröße wird daher der hydraulische Radius beim mittleren Trockenwetterabfluss herangezogen. Die Multiplikation von rhy mit der dazugehörigen Länge L eines Kanalstranges ergibt eine Fläche, die für die Bildung des Kanalschmutzpotentials PKAN maximal zur Verfügung steht:

PKAN = rhy * L * (1 - tvorh / tmin)


Die von Macke entwickelte Formel für das Schmutzpotential dient als Grundlage zur Ermittlung von Schmutzfrachtmengen. Lässt man bei der Formel die Multiplikation mit der Länge weg, ergibt sich ein relativer Wert für mögliche Ablagerungshöhen in Haltungen, der unabhängig von der Länge der Haltung ist und damit den Vergleich zwischen den einzelnen Haltungen zulässt. Die in das Berechnungsprogramm eingearbeitete Formel lautet:

PKAN = rhy * (1 - tvorh / tmin)

Die Berechnung erfolgt für den mittleren Schmutzwasserabfluss.

Das Gefährdungspotential für Ablagerungen wurde je Berechnungsart in 4 Stufen unterteilt. Die Intervalle wurden durch Abgleich der Berechnungsergebnisse mit tatsächlich festgestellten Ablagerungen der Vergleichskommunge gewählt.

Wertebereiche relatives Kanalschmutzpotential
Ablagerungsgefahr Wertebereich Ablagerungszahl
Hoch PKAN ≥ 0,01 3
Mittel 0,004 ≤ PKAN < 0,01 2
Niedrig 0 ≤ PKAN < 0,004 1
Keine Ablagerungsgefahr PKAN < 0 0

Kennzahl Ablagerungsgefahr aus Regenwasserabflüssen

Die Kennzahl wurde anhand einer Masterarbeit von Enno Scholz entwickelt, welche unterschiedliche Gefährdungspotentiale der Haltungen für Ablagerungen wiedergibt. Das Gefährdungspotential wurde je Berechnungsart in 4 Stufen unterteilt. Die Intervalle wurden durch Abgleich der Berechnungsergebnisse mit tatsächlich festgestellten Ablagerungen einer Vergleichskommune wie folgt gewählt:

Wertebereiche Ablagerungsgefahr aus Regenwasserabfluss
Ablagerungsgefahr Wertebereich Ablagerungszahl
Hoch 0 ≤ Kennzahl< 0,75 3
Mittel 0,75 ≤ Kennzahl < 1,5 2
Niedrig 1,5 ≤ Kennzahl < 2,25 1
Keine Ablagerungsgefahr 2,25 < Kennzahl 0