Bilanzierung des Zentralbeckens

Aus Dokumentation
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Ab der Version 15-Inn wurde ein neuartiger Bilanzierungsansatz für die Austräge des Zentralbeckens im Modul FLOW eingeführt. Zusätzlich wurden, mit dem Fokus der Anwenderfreundlichkeit, die Schmutzfrachtdialoge überarbeitet und neu angeordnet.

Mit der Version 15 wurde der Ansatz nach ATV A 128 abgeschafft. Hierfür bitte auf frühere Programmversionen zurückgreifen.

Durch die Einführung des Bilanzierungsansatzes ist es nicht mehr erforderlich das Zentralbecken als Funktionale Einheit abzubilden, womit auch die umfangreichen Anpassungen an der Zentralbecken-FE wegfallen.

Anpassungen der Vorgehensweise

Das bekannte Vorgehen der Erstellung einer Zentralbeckenvariante nach Flow wurde geringfügig angepasst. Es fallen die Schritte der Erzeugung einer Funktionalen Einheit sowie die Dimensionierung des Beckenvolumens weg.

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Hintergrund der Anpassungen sind, dass mit dem neuen DWA A 102 viele zusätzliche Anforderungen an das Zentralbecken gestellt werden.

Die neuen Anforderungen, wie eine Anordnung des Zentralbeckens im Nebenschluss, Rückhaltemöglichkeit am Klärüberlauf,… erzeugen viele Freiheitsgrade und zusätzlichen Modellierungsaufwand im ursprünglichen Ansatz des Zentralbeckens (älter Vers 15). Durch die vielen Freiheitsgrade wäre das frühere Zentralbecken anfälliger für Modellierungsfehler und würde viel Know-How vom Anwender abverlangen. Um diese Fehleranfälligkeit zu Vermeiden wurde ein neuer Bilanzierungsansatz für die Entlastungen das Zentralbecken eingeführt. Das Bilanzierungstool ist direkt im FLOW-Reiter zu finden.

Umsetzung

Anforderungen an das Zentralbecken nach dem DWA A102

  • ermittelte Gesamtspeichervolumen zentral vor der Klaranlage als Durchlaufbecken im Nebenschluss
  • Rückstaufreier Zufluss zum Zentralbecken
  • Drosselabfluss des Zentralbeckens entspricht dem Zufluss zur biologischen Reinigungsstufe
  • vorgeschalteter Beckenüberlauf
  • Klärüberlauf, ausgelegt auf den kritischen Mischwasserabfluss
  • einheitlicher Sedimentationswirkungsgrad mit 10%
  • Berücksichtigung des Kläranlagenablaufs

Umsetzung der Anforderung in FLOW

  • Erzeugung der festen Struktur als Durchlaufbecken im Nebenschluss mit vorgeschalteten Beckenüberlauf.
  • Übernahme des Mischwasserzufluss als Zufluss zur biologischen Reinigungsstufe (QM), Parameter ist anpassbar.
  • Fangteil des ZB mit zugeordneten Gesamtspeichervolumen laut Formblatt und Anforderungen an den Klärüberlauf und Sedimentationswirkungsgrad, Parameter sind anpassbar.
  • Berücksichtung des Frachtaustrags am Ablauf der Kläranlage, umgesetzt nach Definition DWA A102-2 - Gl. 32
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Im Bilanzierungsansatz werden zunächst die Ströme innerhalb des Zentralbeckens, welches nach DWA A102 als Durchlaufbecken im Nebenschluss anzusetzen ist, betrachtet. Durch die Einschränkungen, welches das Merkblatt vorgibt, entstehen während der Simulationszeit ggf Entlastungsereignisse.

Ein Vorteil dieses Ansatzes ist die Nachvollziehbarkeit der Stoffausträge an den Überläufen. Durch die berechneten Durchflussmengen lassen sich die Entlastungsfrachten auch händisch ermitteln und Plausibilitätsprüfungen durchführen.

Durch Parametisierung innerhalb des Zentralbeckens, kann man dies individuell an die Erfordernisse anpassen.

Theoretischer Hintergrund

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Webinar vom 09.11.2023

In diesem Webinar werden unsere Erfahrungen mit dem A102 vorgestellt und auf einzelne Fragestellungen der Schmutzfracht nochmals intensiv eingegangen:

Mit der Schritt-für-Schritt Anleitung kann das Webinar als gute Einstiegsmöglichkeit in das Modul Flow genutzt werden.