Durchlass GeoCPM: Unterschied zwischen den Versionen

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|Text= Ist das Attribut nicht vorhanden wird mit einem ZETA von 0 gerechnet, also ohne Einlaufverluste!}}
 
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Für die Schachtverluste sind Werte zwischen 0 und 3 üblich.
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Allerdings bin ich bei der Recherche auch auf deutlich höhere Werte (>10) gestoßen. Hinsichtlich des gewählten Ansatzes gibt es nach oben hin keine festen Grenzen.
  
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Im Folgenden wird der Einfluss unterschiedlicher ZETA-Werte auf einen Durchlass dargestellt. Verglichen wurden dabei der Durchfluss durch den Durchlass sowie der Wasserspiegel unmittelbar vor dem Durchlass:
  
Typische ZETA Wert kann ich Ihnen leider nicht nennen. Für die Schachtverluste sind Werte zwischen 0 und 3 erlaubt. Bei meiner Recherche bin ich aber auch auf Werte >> 10 gestoßen. Bzgl. des Ansatzes gibt es keine Grenzen nach oben.
 
 
Hier mal eine Gegenüberstellung der Auswirkungen der ZETA Werte auf einen Durchlass. Verglichen wurden der Durchfluss durch den Durchlass und der Wasserstand direkt vor dem Durchlass.
 
 
ZETA = 0 (blau)
 
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Man erkennt, dass der statische Druchflussbereich bei höheren ZETA Werten erst bei sehr viel höheren Wasserständen im Zulauf (und damit auch größeren Energiehöhen) erreicht wird.
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Es zeigt sich, dass der stationäre Durchflussbereich bei höheren ZETA-Werten erst bei deutlich höheren Wasserständen im Zulauf und damit auch bei größeren Energiehöhen erreicht wird.
  
Mit diesem Parameter haben Sie nun die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der Durchlässe individuell zu kalibrieren. Die Wahl eines geeigneten und plausiblen ZETA Wertes muss durch den Anwender erfolgen.
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Mit diesem Parameter haben Sie die Möglichkeit, die hydraulische Leistungsfähigkeit der Durchlässe individuell zu kalibrieren. Die Auswahl eines geeigneten und plausiblen ZETA-Werts obliegt dem Anwender und sollte auf fachlicher Einschätzung sowie gegebenenfalls auf Erfahrungswerten oder Messdaten basieren.
  
 
==Ergebnisdarstellung==
 
==Ergebnisdarstellung==

Version vom 2. Juni 2025, 13:59 Uhr

Für die "reine" GeoCPM Berechnung wurden ab Version 15 neue Berechnungsansätze für einfache (=eine Haltung mit zwei Knoten) Durchlässe implementiert.

GeoCPM V16 7.png


Die Anforderungen an die 2D-Oberflächenberechnung hat sich durch die aktuellen Starkregenberechnungen und neu aufkommenden wasserbaulichen Themen verändert. Hier geht der Weg von den urbanen Gebieten (Siedlungswasserwirtschaft) hin zu Berechnung von Fließgewässern (Wasserbau). Durch den neuen Berechnungsansatz von Durchlässen direkt im GeoCPM Berechnungskern, schaffen wir eine Vorgehensweise bei reinen 2D Oberflächenberechnungen ohne Kanalsystem. Der Fokus liegt hier auf Durchlässen im Gewässer, welche lediglich über einen "einfachen" Querschnitt (entweder Kreis oder Rechteck) verfügen. Komplexere Kanalstränge werden auch weiterhin mit der gekoppelten Berechnung (DYNA) modelliert! Die Weiterentwicklung zu komplexeren Profilen ist vorgesehen!


Ziel dieser neuen Berechnungsansätze:

  • Mehr Stabilität bei Berechnungen von Durchlässen und Brückenbauwerken!
  • Einfache Modellierung
  • Verbesserte Berechnungen bei Wasserbaulichen Themenstellungen
  • Schnellere Berechnungszeiten von Modellen nur mit einfachen Durchlässen (Nur GeoCPM)
  • Kombination aus Durchlässen für DYNA und GeoCPM möglich
  • „Einfacher“ Einstieg in GeoCPM

Neuer vereinfachter Vollfüllungsleistung-Ansatz

GeoCPM V15 23.png


  • Vollfüllungsleistung wird ermittelt aus den Schachtsohlen (Nicht Rohranschlusshöhen!)
  • Einfaches „weiterschieben“ von Wassermengen an dem jeweilig ausgewählten Durchlass. Möglichkeit zur Fließumkehr gegeben!
  • Anwendungsmöglichkeit: Feste Drosselmengen in Ablaufbauwerken von Dämmen oder Hochwasserrückhaltebecken ohne hydrodynamischen Einfluss

Hydrodynamischer Ansatz

GeoCPM V16 8.png


  • Hydrodynamische Berechnung der Durchflussmengen anhand Wasser- und Druckzuständen.
  • Volumen von Schächten und Haltungen werden nicht berücksichtigt:
    • Die bisherige Aufnahme von hohen Durchflussvolumina über die Schächte führte zu größeren Unregelmäßigkeiten ("Zittern") im Kurvenverlauf
    • Aufnahmefähigkeit der Schächte ist begrenzt über den Radius und die Schachthöhe
    • Haltungslängen für Durchlässe <5m anfällig für Instabilitäten
  • Hydrodynamischer Ansatz vollständig umgesetzt: 1D-Saint-Venantsche-Differentialgleichung

Dieser Ansatz ist ab der Version V16 für alle Profile verfügbar! Die Eingabe der Profilgrößen erfolgt im standardmäßig im Tab Geometrie der jeweiligen Haltung. Die Daten werden somit aus den Stammdaten über die Attribute übernommen werden!

GeoCPM V16 5.png


Anwendung der GeoCPM Durchlässe - das muss beachtet werden:

  • GeoCPM Durchlässe benötigen: Eindeutige Namensgebung der Abschnitte
  • GeoCPM Durchlässe werden über die Schachtsohle gekoppelt
  • GeoCPM Durchlässe brauchen keinen vergrößertes Knotenvolumen
  • Koppelung erfolgt wie bei DYNA Schächten: Manuell oder über die Automatischen Methoden der Zuweisung

Verlustansatz für Einläufe

In der neuen Version V17 ist ein zusätzlicher Verlust für die GeoCPM Durchlässe vorgesehen worden.

Dieser basiert auf dem ZETA Wert, der in der Hydrodynamik sehr oft verwendet wird. In DYNA u.a. für die Schachtverluste. Definiert ist der ZETA Wert wie folgt:

GeoCPM V17 1.png


Δp = Druckverlust

ρ = Dichte

υ = mittlere Fliessgeschwindigkeit

Der Druckverlust, der jetzt zusätzlich in den GeoCPM Durchlässen eingerechnet wird, häng damit von ZETA und der mittleren Fliessgeschwindigkeit ab. Mit dem ZETA werden in der Hydraulik Verluste von Armaturen, Aufweitungen, Verengungen, Knicke und Bögen abgebildet. Der ZETA Wert der Durchlässe ist standardmäßig auf 0 gesetzt. Dies entspricht exakt dem Verhalten der GeoCPM Durchlässe in Version 16. Eine Erhöhung von ZETA bedingt einen größeren Wiederstand durch den Durchlass, was in der Regel zu geringeren, bzw. verzögerten Durchflüssen führt. Damit verbunden sind dann erhöhte Wasserstände auf der Zuflussseite.

Der ZETA Wert kann individuell für jeden Durchlass separat angegeben werden auf dem Reiter GeoCPM unter folgender Zeile:

GeoCPM V17 5.png



Für die Schachtverluste sind Werte zwischen 0 und 3 üblich. Allerdings bin ich bei der Recherche auch auf deutlich höhere Werte (>10) gestoßen. Hinsichtlich des gewählten Ansatzes gibt es nach oben hin keine festen Grenzen.

Im Folgenden wird der Einfluss unterschiedlicher ZETA-Werte auf einen Durchlass dargestellt. Verglichen wurden dabei der Durchfluss durch den Durchlass sowie der Wasserspiegel unmittelbar vor dem Durchlass:

ZETA = 0 (blau) ZETA = 1 (grün) ZETA = 10 (rot) ZETA = 100 (lila)

Durchfluss

GeoCPM V17 3.png


Wasserstand vor dem Durchlass

GeoCPM V17 4.png


Es zeigt sich, dass der stationäre Durchflussbereich bei höheren ZETA-Werten erst bei deutlich höheren Wasserständen im Zulauf – und damit auch bei größeren Energiehöhen – erreicht wird.

Mit diesem Parameter haben Sie die Möglichkeit, die hydraulische Leistungsfähigkeit der Durchlässe individuell zu kalibrieren. Die Auswahl eines geeigneten und plausiblen ZETA-Werts obliegt dem Anwender und sollte auf fachlicher Einschätzung sowie gegebenenfalls auf Erfahrungswerten oder Messdaten basieren.

Ergebnisdarstellung

Die Ergebnisse werden für jeden Durchlass im eigenen "GeoCPM" Tab der Haltung ausgewiesen:

GeoCPM V16 9.png


Die Kurven können auch über die standard Kurvendarstellung (UFO-Control) geöffnet und kopiert werden! Es werden sowohl statische Informationen und die Hydraulischen Ergebnisse mit ausgegeben.

Weitere Möglichkeiten zum Anzeigen der Kurven: Die Ergebnisdarstellung innerhalb der Durchlässe ist über die Kurvendarstellung ersichtlich. Dazu können die Kurven über das Kontextmenü der OBO aufgerufen werden. Durch Anklicken der Funktion "Durchflussvolumen an Durchlässen (nur GeoCPM)" im Kontextmenü und anschließend auf die jeweilige Haltung!

GeoCPM V16 10.png


Durchlässe - Webinar vom 20.06.2024

Das nachfolgende Webinar geht auf etliche Neuerungen in der Version V16 ein und besonders auf die Neuerungen bezüglich der Berechnung von Durchlässen in GeoCPM, Videoerstellung, ...