Sturzflut-Risikomanagement Gemeinde Eching: Unterschied zwischen den Versionen

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==Starkregengefahrenkarte==
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Starkregengefahrenkarten liefern einen ersten informativen Überblick über die Situation bei größeren Niederschlagsereignissen. Diese Informationen sollten auch genutzt werden um Bürger, betroffene Personen, Gewerbetreibende und diverse Institute/Behörden für die Gefahren zu sensibilisieren. Zum Beispiel können mögliche Personenschäden bei sehr hohen Wasserständen in Tiefgaragen und Unterführungen verhindert werden, wenn vor dem Aufenthalt während starker Niederschlagsereignissen gewarnt wird. Diese Information kann sowohl über Schilder, als auch über eine Informationskampagne erfolgen.
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Auch können die Betreiber durch Unwetterwarnungen frühzeitig die betroffenen Eingänge kontrollieren und den Zugang zu diesen Objekten sperren. Durch das Aufzeigen dieser Gefahrenstellen, wird im ersten Schritt ein Werkzeug an die betroffenen Personen geliefert, um im Rahmen der Eigenverantwortung für das jeweilige Grundstück tätig zu werden. Hier wäre im ersten Schritt zu überprüfen inwieweit das Objekt von den erhöhten Wasserständen betroffen ist und ob hier Wasser in das Gebäude dringen kann (Kellerschächte/Türschwellen/Fenster/Zufahrten/etc.). Dabei müssen die Lösungen nicht immer zwangsläufig mit baulichen Maßnahmen einhergehen, sodass bereits im Vorfeld die meisten Schäden ausgeschlossen werden können (Lagerung von wertvollen Gegenständen im Keller/Heizung/etc.).
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==Strategie des Risikomanagement==
 
==Strategie des Risikomanagement==
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Die Wasserstände sind entscheidend für die möglichen Eintrittswege des Wassers in Gebäude. Die potentiellen Gefahren durch die ansteigenden Wasserstände sind immer auch abhängig von den Fließgeschwindigkeiten. Das bedeutet, es muss hier zwischen dynamischen und statischen Druckkräften unterschieden werden. Wobei statischen Bedingungen die Dichtungen noch halten, können bei hohen Fließgeschwindigkeiten die dynamischen Kräfte bereits Schäden verursachen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Wasserständen anhand von Beispielen aufgezeigt.
 
Die Wasserstände sind entscheidend für die möglichen Eintrittswege des Wassers in Gebäude. Die potentiellen Gefahren durch die ansteigenden Wasserstände sind immer auch abhängig von den Fließgeschwindigkeiten. Das bedeutet, es muss hier zwischen dynamischen und statischen Druckkräften unterschieden werden. Wobei statischen Bedingungen die Dichtungen noch halten, können bei hohen Fließgeschwindigkeiten die dynamischen Kräfte bereits Schäden verursachen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Wasserständen anhand von Beispielen aufgezeigt.
  
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Durch den abgegrenzten innerstädtischen Bereich ist der Gefährdungsbereich durch Feststoffe nicht sehr hoch zu beurteilen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Fließgeschwindigkeiten anhand von Beispielen aufgezeigt:
 
Durch den abgegrenzten innerstädtischen Bereich ist der Gefährdungsbereich durch Feststoffe nicht sehr hoch zu beurteilen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Fließgeschwindigkeiten anhand von Beispielen aufgezeigt:
  
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Zusammenfassung der Schutzziele:
 
Zusammenfassung der Schutzziele:
  
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==Konzeptionelle Maßnahmenentwicklung==
 
Bei der konzeptionellen Maßnahmenentwicklung sollen verschiedene Werkzeuge entwickelt und geprüft werden, um die Gefahr bei Starkregenereignissen einzudämmen. Eine komplette Anpassung der Gebäude und Infrastruktur an solche Ereignisse, wie auch beim Hochwasserschutz, kann natürlich nicht das Ziel dieser Maßnahmen sein. Vielmehr sollen die Starkregengefahrenkarten auf das Thema aufmerksam machen und die betroffenen Personen und Eigentümer für das Thema sensibilisieren. Diese informative Maßnahme kann positive Auswirkungen auf mögliche Personenschäden haben, da eindringlich vom Aufenthalt in Tiefgaragen oder Unterführungen während Starkregenereignissen gewarnt werden kann. Auch können die Betreiber durch frühzeitige Unwetterwarnungen die betroffenen Eingänge kontrollieren und den Zugang zu diesen Objekten sperren. Im Folgenden werden einzelne Werkzeuge um die Gefahren vor Starkregenereignissen und Sturzfluten zu mindern aufgelistet.
 
 
 
Bauleitplanungs- und Flächennutzungsvorsorge
 
Vor allem in der Neuplanung von Baugebieten oder einzelnen Häuser kann auf die Gefahren durch wild abfließendes Oberflächenwasser auch baulich eingewirkt werden. Diese wichtigen Hinweise sollten bereits in der Bauleitplanung durch die Behörden mitgegeben werden. Hier können sogar erhöhte Schutzziele angesetzt werden, da bauliche Lösungen hier im Bereich der Vorsorge wirtschaftlich vertretbar sind.
 
 
 
Flächennutzung und Landbewirtschaftung
 
Vor allem bei Außeneinzugsgebieten wird dem Rückhalt von Niederschlagswasser auf der Fläche eine große Bedeutung zugemessen. Für dieses Projekt, Innenstadtbereich von Augsburg, hat dieser Punkt keine Bedeutung für das lokale Abflussverhalten.
 
 
 
Bauvorsorge und Objektschutz
 
Wie bereits zuvor erwähnt, kann bereits bei der Neuplanung von Baugebieten und Objekten, die Gefahr von Starkniederschlägen miteingeplant werden. Durch die Verfügbarkeit der Informationen bezüglich etwaiger Gefahrenstellen im Planungsbereich können die Fachplaner bereits Maßnahmen für den Schutz von Objekten im Vorfeld treffen. In vielen Fällen können durch einfache Baumaßnahmen bereits Überflutungsbereiche eingedämmt und Objekte geschützt werden.
 
Viele Ideen sind bereits bei der angepassten Bauweise für Hochwasserschutz bekannt und können bei einer Neuplanung kostengünstig implementiert werden. Wie zum Beispiel höhere Türschwellen oder angepasste Lichtschächte, etc.
 
 
Nachträglicher Objektschutz ist in der Regel mit erhöhten Kosten verbunden. Die möglichen technischen Maßnahmen sind hier mit anderen Maßnahmen (Kanalbau/Straßenbau/etc.) abzustimmen und erhöhen somit die Wirtschaftlichkeit und die Akzeptanz solcher Maßnahmen.
 
  
  
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Der Katastrophenschutz ist einer der wenigen Akteure, welcher bereits während eines Regenereignissen aktiv wird, insbesondere bei akuten Rettungseinsätzen und bei Versagen der Infrastruktur müssen die Mannschaften ausrücken. Dabei können durch das Aufzeigen der Gefahrenstellen bereits Problemfelder im Vorfeld erkannt und diesbezüglich Lösungen erarbeitet werden. Zum Beispiel können Starkregenereignisse in Evakuierungspläne/Notfallpläne für Krankenhäuser oder Altenheime eingearbeitet werden, falls die Mobilität rund um das Objekt durch hohe Wasserstände eingeschränkt ist. Des Weiteren müssen die Einsatzfahrzeuge auf den Hauptstraßen jederzeit durchfahren können. Straßen und Kreuzungen, welche durch einen hohen Wasserstand nicht passierbar sind, können hier im Vorfeld schnellstmöglich umfahren werden.
 
Der Katastrophenschutz ist einer der wenigen Akteure, welcher bereits während eines Regenereignissen aktiv wird, insbesondere bei akuten Rettungseinsätzen und bei Versagen der Infrastruktur müssen die Mannschaften ausrücken. Dabei können durch das Aufzeigen der Gefahrenstellen bereits Problemfelder im Vorfeld erkannt und diesbezüglich Lösungen erarbeitet werden. Zum Beispiel können Starkregenereignisse in Evakuierungspläne/Notfallpläne für Krankenhäuser oder Altenheime eingearbeitet werden, falls die Mobilität rund um das Objekt durch hohe Wasserstände eingeschränkt ist. Des Weiteren müssen die Einsatzfahrzeuge auf den Hauptstraßen jederzeit durchfahren können. Straßen und Kreuzungen, welche durch einen hohen Wasserstand nicht passierbar sind, können hier im Vorfeld schnellstmöglich umfahren werden.
 
Natürlich hat eine gezielte Vorsorge vor Starkregenereignissen auch unmittelbare Auswirkungen auf die Einsatzhäufigkeit und die Auslastung der Ämter und Behörden. Diesbezüglich ist eine Auswertung der vergangenen Einsätze während Starkregenereignissen eine Möglichkeit Ursachen und Wirkung der Probleme zu ermitteln. Zum einen, könnte eine solche Auswertung für die Plausibilisierung des Modells herangezogen werden, wenn hierfür das Regenereignis aufgezeichnet wurde. Zum anderen wäre es möglich die Ursache dieser Einsätze einfacher zu erörtern und geeignete Maßnahmen hierfür zu entwickeln.
 
Natürlich hat eine gezielte Vorsorge vor Starkregenereignissen auch unmittelbare Auswirkungen auf die Einsatzhäufigkeit und die Auslastung der Ämter und Behörden. Diesbezüglich ist eine Auswertung der vergangenen Einsätze während Starkregenereignissen eine Möglichkeit Ursachen und Wirkung der Probleme zu ermitteln. Zum einen, könnte eine solche Auswertung für die Plausibilisierung des Modells herangezogen werden, wenn hierfür das Regenereignis aufgezeichnet wurde. Zum anderen wäre es möglich die Ursache dieser Einsätze einfacher zu erörtern und geeignete Maßnahmen hierfür zu entwickeln.
 
==Warnung und Messeinrichtungen==
 
Im Ereignisfall sollen die betroffenen Behörden schnellstmöglich informiert und reagieren können, um Schäden an Personen und Objekten einzudämmen. Hierfür besteht die Möglichkeit ein Frühwarnsystem für Starkregenereignisse zu implementieren. Dabei müssen verschiedene Informationen zusammengetragen und ausgewertet werden. Dafür werden auch verschiedene Messeinrichtungen benötigt, wie zum Beispiel Pegelmessungen, Niederschlagsmessungen und Kanalnetzmessungen. Über Mobilfunk oder E-Mail können dann die betroffenen Personen informiert werden. Die Einführung solcher Frühwarnsysteme muss eingehend geprüft werden, da hier eine Vielzahl an Messgeräte und eine zentrale Datenverwaltung aller eingehenden Daten vorhanden sein muss. Die Starkregengefahrenkarten dienen in diesem Frühwarnsystem als Kartenmaterial für die möglichen betroffenen Bereiche.
 
 
==Verhaltens- und Informationsvorsorge mit Versicherungsmöglichkeiten==
 
Starkregengefahrenkarten liefern einen ersten informativen Überblick über die Situation bei größeren Niederschlagsereignissen. Diese Informationen sollten auch genutzt werden um Bürger, betroffene Personen, Gewerbetreibende und diverse Institute/Behörden für die Gefahren zu sensibilisieren. Zum Beispiel können mögliche Personenschäden bei sehr hohen Wasserständen in Tiefgaragen und Unterführungen verhindert werden, wenn vor dem Aufenthalt während starker Niederschlagsereignissen gewarnt wird. Diese Information kann sowohl über Schilder, als auch über eine Informationskampagne erfolgen.
 
 
Auch können die Betreiber durch Unwetterwarnungen frühzeitig die betroffenen Eingänge kontrollieren und den Zugang zu diesen Objekten sperren. Durch das Aufzeigen dieser Gefahrenstellen, wird im ersten Schritt ein Werkzeug an die betroffenen Personen geliefert, um im Rahmen der Eigenverantwortung für das jeweilige Grundstück tätig zu werden. Hier wäre im ersten Schritt zu überprüfen inwieweit das Objekt von den erhöhten Wasserständen betroffen ist und ob hier Wasser in das Gebäude dringen kann (Kellerschächte/Türschwellen/Fenster/Zufahrten/etc.). Dabei müssen die Lösungen nicht immer zwangsläufig mit baulichen Maßnahmen einhergehen, sodass bereits im Vorfeld die meisten Schäden ausgeschlossen werden können (Lagerung von wertvollen Gegenständen im Keller/Heizung/etc.).
 
 
==Was kann ich tun?==
 

Version vom 13. September 2023, 15:49 Uhr

Gemeindewappen

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Einzugsgebiete/GemeindeGebiete

Projekt Risikomanagement vorgestellt

Hochwasser, Sturzflut oder Hangwasser? Was ist was?

Starkregengefahrenkarte

Starkregengefahrenkarten liefern einen ersten informativen Überblick über die Situation bei größeren Niederschlagsereignissen. Diese Informationen sollten auch genutzt werden um Bürger, betroffene Personen, Gewerbetreibende und diverse Institute/Behörden für die Gefahren zu sensibilisieren. Zum Beispiel können mögliche Personenschäden bei sehr hohen Wasserständen in Tiefgaragen und Unterführungen verhindert werden, wenn vor dem Aufenthalt während starker Niederschlagsereignissen gewarnt wird. Diese Information kann sowohl über Schilder, als auch über eine Informationskampagne erfolgen.

Auch können die Betreiber durch Unwetterwarnungen frühzeitig die betroffenen Eingänge kontrollieren und den Zugang zu diesen Objekten sperren. Durch das Aufzeigen dieser Gefahrenstellen, wird im ersten Schritt ein Werkzeug an die betroffenen Personen geliefert, um im Rahmen der Eigenverantwortung für das jeweilige Grundstück tätig zu werden. Hier wäre im ersten Schritt zu überprüfen inwieweit das Objekt von den erhöhten Wasserständen betroffen ist und ob hier Wasser in das Gebäude dringen kann (Kellerschächte/Türschwellen/Fenster/Zufahrten/etc.). Dabei müssen die Lösungen nicht immer zwangsläufig mit baulichen Maßnahmen einhergehen, sodass bereits im Vorfeld die meisten Schäden ausgeschlossen werden können (Lagerung von wertvollen Gegenständen im Keller/Heizung/etc.).


Strategie des Risikomanagement

Ein ganzheitliches Konzept für ein Sturzflut-Risikomanagement umfasst nach dem Infoblatt 5 Bearbeitungsschritte. Die einzelnen Schritte werden von verschiedenen Akteuren bearbeitet und begleitet, wie zum Beispiel Ingenieurbüros mit fundiertem Fachwissen oder kommunale Entscheidungsträger und Ämter mit den erforderlichen Kenntnissen.

Im ersten Schritt wird hierfür eine Bestandsanalyse durchgeführt. Hier können vergangene Ereignisse Informationen über die bestehenden Strukturen und Gefahrenstellen geben, welche bei vergangenen Starkregenereignissen dokumentiert wurden. Des Weiteren soll die Datengrundlage für den Modellaufbau analysiert werden. Im zweiten Schritt, der Gefahrenermittlung, wird das Modell für die Berechnung erstellt und für verschiedene Lastfälle eingehend getestet. Hier erfolgt bereits die Ergebnisdarstellung, sodass eine vorab Analyse der Gefährdungsbereich in einer gezielten Darstellung erfolgen kann. Zusätzlich kann hier das Modell mit historischen Daten und Ereignissen abgeglichen werden. Die Ergebnisse werden dann für die Kommune aufbereitet und ausgegeben. Der folgende Schritt, Gefahren- und Risikobeurteilung für den öffentlichen Bereich wird von der kommunalen Seite durchgeführt. Ziel ist es des Schadenspotentials je Ereignis für kritische Bereiche zu ermitteln. Sind die möglichen Schäden quantifiziert, können daraufhin Schutzziele definiert werden. Im nächsten Schritt sollen diese Ziele durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Die Maßnahmen sind mit den entsprechenden Fachverwaltungen abzustimmen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen kann daraufhin mit dem erstellten Modell nachgewiesen werden. Für die privaten Grundstücke und Bereiche wird empfohlen, dass die Kommune die betroffenen Gewerbebetriebe oder Einzelanwesen über die Ergebnisse informiert, sodass die Betroffenen selbst aktiv werden können. Im letzten Schritt werden nochmals alle Ergebnisse gesammelt und in einen ganzheitlichen Kontext gestellt. Ziel ist eine gesamtheitliche Strategie für die Kommune aus den Einzelmaßnahmen zu entwickeln.


Wo bestehen Gefahren für die Gesundheit und Objektschäden?

Die Wasserstände sind entscheidend für die möglichen Eintrittswege des Wassers in Gebäude. Die potentiellen Gefahren durch die ansteigenden Wasserstände sind immer auch abhängig von den Fließgeschwindigkeiten. Das bedeutet, es muss hier zwischen dynamischen und statischen Druckkräften unterschieden werden. Wobei statischen Bedingungen die Dichtungen noch halten, können bei hohen Fließgeschwindigkeiten die dynamischen Kräfte bereits Schäden verursachen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Wasserständen anhand von Beispielen aufgezeigt.

Sturzflut 01.png


Wo sind Schäden infolge Feststoff- und Gerölltransport zu erwarten?

Für die Gefährdung durch Feststofftransport sind zwei relevante Parameter auszumachen. Zum einen ist der Feststoff-Transport abhängig von der Fließgeschwindigkeiten. Dabei kommt es bei erhöhten Fließgeschwindigkeiten von über 0,5 m/s bereits zu ersten Geschiebeaktivierungen. Ab einer Fließgeschwindigkeit von 2,0 m/s können größere Objekte mitbewegt werden. Zum anderen werden bewegbare Stoffe/Körper benötigt, welche durch das dynamische Fließverhalten von Wasser aktiviert werden können. Das Gefahrenpotential ist hier wiederum von der Menge und dem Gewicht der Stoffe abhängig. Im Falle eins Hochwassers sind hier vor allem Gehölze und Geschiebe aus anliegenden Wäldern und Uferbereichen zu nennen. Auch gilt dies für oberflächlich abfließendes Wasser aus Wald und Parkbereichen. Im innerstädtischen Bereich sind solche Gefährdungen auf den ersten Blick, weniger problematisch als an den Rändern urbaner Gebiete. Hier kann es aus angrenzenden Wäldern, sowie durch Lagerungsplätze von Industrie und Gewerbeflächen zur Aktivierung von Feststoffen kommen.

Konkrete Beispiele aus dem Projekt in der Gemeinde ECHING Durch den abgegrenzten innerstädtischen Bereich ist der Gefährdungsbereich durch Feststoffe nicht sehr hoch zu beurteilen. In der kommunalen Arbeitshilfe des Landes Nordrhein-Westfalen wurden die potentiellen Gefahren von hohen Fließgeschwindigkeiten anhand von Beispielen aufgezeigt:

Sturzflut 02.png


Wo gibt es kritische Objekte, die im Falle eines Starkregenereignisses überflutet werden könnten?

Im ersten Schritt muss die Identifizierung der kritischen Objekte erfolgen. Hierfür bieten sich detaillierte Topographische Karten an, welche diese Informationen über Nutzung der Gebäude vorhalten.

Für diese Projekt wurden die OSM Daten herangezogen und aufbereitet. Dabei wurden alle Schulen im Projektgebiet über den jeweiligen Layer angezeigt und hervorgehoben. Dies ermöglicht einen schnellen und einfachen Überblick über die Situation Schützenswerter Objekte.

Eine Gefährdungsbeurteilung kann hier im ersten Schritt nur anhand der Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten getroffen werden. Ob Objekte ausreichend gegen Wassereintritt geschützt sind, muss Vorort geprüft werden.  

Je nach Fragestellung gibt es verschiedene Objekte/Gebäude, welche zur Einfärbung herangezogen werden. Im Folgenden wurden weitere mögliche Fragestellung aufgelistet: • Welche Einrichtungen bedürfen spezieller Hilfe, z.B. bei Evakuierungen? • Welche Infrastruktur- und Versorgungsobjekte sind notwendig und dürfen nicht ausfallen? • Welche Infrastrukturelemente sind bereits gegen Überflutungen geschützt und bedürfen daher keiner besonderen Berücksichtigung? • Welche möglichen Zugangs- und Rettungswege bestehen für Einsatzkräfte bei den verschiedenen Szenarien?

Zusammenfassung der Schutzziele:

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Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz

Der Katastrophenschutz ist einer der wenigen Akteure, welcher bereits während eines Regenereignissen aktiv wird, insbesondere bei akuten Rettungseinsätzen und bei Versagen der Infrastruktur müssen die Mannschaften ausrücken. Dabei können durch das Aufzeigen der Gefahrenstellen bereits Problemfelder im Vorfeld erkannt und diesbezüglich Lösungen erarbeitet werden. Zum Beispiel können Starkregenereignisse in Evakuierungspläne/Notfallpläne für Krankenhäuser oder Altenheime eingearbeitet werden, falls die Mobilität rund um das Objekt durch hohe Wasserstände eingeschränkt ist. Des Weiteren müssen die Einsatzfahrzeuge auf den Hauptstraßen jederzeit durchfahren können. Straßen und Kreuzungen, welche durch einen hohen Wasserstand nicht passierbar sind, können hier im Vorfeld schnellstmöglich umfahren werden. Natürlich hat eine gezielte Vorsorge vor Starkregenereignissen auch unmittelbare Auswirkungen auf die Einsatzhäufigkeit und die Auslastung der Ämter und Behörden. Diesbezüglich ist eine Auswertung der vergangenen Einsätze während Starkregenereignissen eine Möglichkeit Ursachen und Wirkung der Probleme zu ermitteln. Zum einen, könnte eine solche Auswertung für die Plausibilisierung des Modells herangezogen werden, wenn hierfür das Regenereignis aufgezeichnet wurde. Zum anderen wäre es möglich die Ursache dieser Einsätze einfacher zu erörtern und geeignete Maßnahmen hierfür zu entwickeln.