Starkregen Risikomanagement Baden Württemberg LUBW

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Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg hat ein detailliertes Verfahren zum erstellen eines kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg erstellt. Die Details des Verfahrens und eine genaue Beschreibung finden Sie unter folgendem Lin: [[1]]. Für die hydraulische 2D Berechnung der Abflüsse aus den Oberflächen können Sie jederzeit auf das Modul ++Oberflächenberechnung (GeoCPM) zurückgreifen. Hier wurden die Vorgaben des LUBW vollständig umgesetzt und die Schnittstellen für das einlesen und ausgeben der spezialen Datenformate (HydTERRAIN, OAK, Raster,..) mit in das Modul integriert.

Im Folgenden wird auf einzelne Aspekte bei der Bearbeitung der Projekte nach dem LUBW Starkregenleitfaden eingegangen und ausführlich erklärt.

Ablaufschmea zur Erstellung der Starkregengefahrenkarte nach dem LUBW Leitfaden (2016)

LUBW 02.png


Datengrundlage

Für eine Erfolgreiche Projektbearbeitung nach dem LUBW Leitfaden benötigen Sie verschiedene Eingangsdaten für das Modell:

  • Hydraulisch relevantes Terrain (HydTERRAIN)
  • Oberflächenabflusswerte im 1x1 m Raster für die Oberflächenabflussszenarien (OAK)
  • Gebäudesituation (Auszug aus dem Liegenschaftskataster (ALKIS))
  • Landnutzungsinformationen (Digitales Landschaftsmodell -Basis DLM)
  • Abschätzungen der Wirkung wichtiger Bauwerke der Stadtentwässerung

Hydterrain Daten

Oberflächenabflusskennwerte
Rückgabestatus Rückgabe mit Ergänzung an die LUBW
Datensatzname HydTERRAIN_[lokale Bezeichnung]
Datenformat Punkt-, Linien-, Polygon-Feature-Class und Terrain in FGDB. Das Terrain besteht aus mehreren ESRI Feature Classes (Punkt, Linie, Polygon) die in einem sogenannten DATASET zusammengefasst sind. Die Anzahl der Feature Classes ist abhängig von der räumlichen Größe des Berechnungsgebiets. In der Regel enthalten alle Geometrien einen Höhenwert.
Auflösung 5x5 m
Attribute Höheninformation sind als Z-Werte in den Geometrien enthalten
Erläuterung Befliegung 2000 - 2005:

Das Geländemodell mit integriertem 3D-Gewässerschlauch (Bruchkanten für die HWGK-Gewässer) ist eine aus dem 1 x 1 m DGM (erstellt aus Befliegungsdaten der Jahre 2000 – 2005) des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) Produkts „DGM1“ abgeleitete Geländeoberfläche, ergänzt mit ausgewählten Daten der terrestrischen Vermessung der HWGK und einer äußeren Umgrenzung.
Befliegung ab 2016:
Das Geländemodell ist eine aus originalen Laserscan-Daten (Befliegungen ab 2016) durch Filterung abgeleitete Geländeoberfläche. Im Zuge der Fortschreibung der HWGK können eventuell für HWGK-Gewässer

Die Hydterrain Daten werden im normalfall als besonderes Format (Esri Geodatenbank [.gdb]) mitgeliefert. Eine File-Geodatabase ist eine Sammlung von Dateien in einem Ordner auf einem Datenträger, mit der räumliche und nicht räumliche Daten gespeichert, abgefragt und verwaltet werden können. Die Hydterrain Daten beinhalten verschiedene Topographische Daten zu den betrachteten Gebieten, vorangig die detaillierten Digitalen Geländemodelle 1x1 m Raster.

Die verwendeten HydTERRAIN müssen lokal validiert und mit detaillierten Informationen über einzelne, den Oberflächenabfluss beeinflussende Bauwerke und Strukturen ergänzt werden. Je detaillierter die Geländestrukturen aufgenommen sind, desto realistischer können anschließend die Abflusswege des Wassers modelliert werden.(LUBW Leitfaden) Folgende Bauwerke und Strukturen müssen im Modell gegebenfalls ergänzt werden:

  • Durchlässe
  • Verdolungen
  • Unterführungen
  • Mauern und hohe Abflussrelevante Bordsteine
  • Dämme und Wälle
  • Gräben
  • Bauwerke als Abflusshinternisse
  • Profile von kleinen Gewässern

Für die Verwendung mit GeoCPM müssen die Daten vorab, über die angebundene Funktion in ++SYSTEMS in Shape-Dateien konvertiert werden.

LUBW 01.png

Nachdem die konvertierung der Daten abgeschlossen ist, wir im Projektordner ein Ordner (Name = CONV+Geländemodellname) mit den erstellten Shapefiles angelegt. Hier finden Sie alle benötigten topographischen Daten, um mit dem Modellaufbau vortzufahren.

OAK Oberflächenabflusskennwerte

Oberflächenabflusskennwerte
Rückgabestatus Keine Rückgabe
Datensatzname OAK_[ANNAHME]_[SZENARIO]_[05-Min-Schritt]
OAK_[ANNAHME] _[SZENARIO]_1HSUM
Datenformat GeoTIFF
Auflösung 5x5 m
Attribute Zellwerte entsprechen der Abflusshöhe in 1/10 mm
Erläuterung Annahme:
SEL = Selten
AUS = Außergewöhnlich
EXT = Extrem
Szenario:
V = Verschlämmt
UV = Unverschlämmt

HWGK Hochwassergefahrenkarte

In den Jahren 2005 bis 2015 wurde die Erstberechnung der HWGK durchgeführt. Alle Ergebnisse liegen digital vor. Standardmäßig wird ein Abzug der aufbereiteten und veröffentlichten HWGK-Daten bereitgestellt werden.

Rasterdaten der HWGK Die in der HWGK veröffentlichten Wasserspiegellagen (WSP), Überflutungstiefen (UT) und Geländemodelle (HydDGM) werden als homogenisierte Rasterdaten ausgeliefert. Die Ergebnisse der HW-Szenarien HQ10, 50, 100, 100_oS und HQEXTREM werden mit einer Auflösung von 0,5 x 0,5 m bereitgestellt.

Orthobilder

Webinar LUBW I

Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg mit GeoCPM

  • Konvertieren und Einlesen der Daten ESRI File Geodadabase OAK Oberflächenabflussdaten
  • Konvertierung
  • Einlesen und Zuweisen der Abflussdaten
  • Ergebnisauswertung


Webinar LUBW II

Das Land Baden-Württemberg wird das kommunale Starkregenrisikomanagement in den kommenden Jahren besonders unterstützen. Mit dem Ende 2016 erschienenen Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ wird ein standardisiertes und landesweit einheitliches Vorgehen zur Durchführung von Gefährdungs- und Risikoanalysen bezüglich starkregenbedingter Überflutungen zur Ver- fügung gestellt, das bei einer planmäßigen Anwendung auch die Basis für die Förderung nach den aktuellen Förderrichtlinien Wasserwirtschaft (FrWw 2015) bildet. Grundlage dafür ist ein landesweit einheitliches Vorgehen insbesondere für die Erstellung von Starkregenge- fahrenkarten (SRGK), die zu Beginn des Bearbeitungsprozesses zu erarbeiten sind. Diese zeigen die Gefahrenpunk auf und bilden den Handlungsrahmen für mögliche Maßnahmen. Die Vergabe der Leistungen zum Starkregenrisikomanagement erfolgt durch die jeweiligen Kommunen oder Gebietskörperschaften. Von Landesseite werden zentral die Datengrundlagen und die Formatvorgaben bereitgestellt. Die Bearbeitung der Starkregengefahrenkarten ähnelt dabei dem Vorgehen zur Erstellung von Hochwassergefahrenkarten. Allerdings gibt es teilweise andere Ansätze und besondere landesspezifische Vorgaben, insbesondere zur Belastungseinspeisung in das Berechnungsmodell. Zum Stand Mitte 2017 besitzen nur wenige Bearbeiterbüros entsprechende Referenzen über die Erstellung von SRGK. Um Büros ohne diese Erfahrungen nicht von vorn herein in den Vergabeverfahren auszugrenzen, wird mit einem Referenzprojekt die Möglichkeit für die Erlangung einer Standardreferenz geschaffen, die in Form eines Leistungsnachweises zu erbringen ist. Für ein definiertes Testgebiet werden die Grundlagendaten von der LUBW bereitgestellt. Mit der Bearbeitung des Referenzprojektes und der Vorlage der Ergebnisse können die Büros ihre Qualifikation nachweisen. Die Bereitstellung der Daten ist für die Büros kostenfrei, ebenso wie die anschließende Prüfung der Ergebnisse.