Schritt-für-Schritt-Anleitung Hydraulik: Unterschied zwischen den Versionen

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Schulungsunterlagen KANAL++
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'''„Schritt-für-Schritt Anleitung“'''
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„Modellierung von Kanalnetzen“
„Schritt-für-Schritt Anleitung“
 
  
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Projektdaten
 
 
 
==Ausgangssituation==
 
==Ausgangssituation==

Version vom 10. Juni 2020, 11:33 Uhr

„Schritt-für-Schritt Anleitung“ „Modellierung von Kanalnetzen“

Projektdaten  

Ausgangssituation

++SYSTEMS ist der Oberbegriff für alle Programmmodule (z.B. KANAL++, GeoCPM, …) aus dem Hause tandler.com GmbH. In dieser „Schritt-für-Schritt“ Anleitung sollen die grundlegenden Funktionen von ++SYSTEMS anhand dem Programmmodul KANAL++ erläutert werden. Dabei können einzelne Arbeitsschritte, wie der Import oder die Auswertung der Daten auch für andere Module (z.B. Aqua++) angewendet werden. Die einzelnen Schritte werden detailliert anhand eines Fallbeispiels eingehend erklärt und mit Abbildungen verdeutlicht. Dabei geht es in erste Linie darum die Arbeitsweise mit dem Programm zu erlernen und ein einfaches Projekt umzusetzen. Der technische Hintergrund wird hier in einigen Fällen nur angeschnitten und ist nicht Gegenstand dieser Anleitung, kann aber gegebenenfalls über die Hilfefunktion (F1) aufgerufen werden. Die Vorgehensweise und die vorgegeben Struktur kann auf jedes neue Projekt angewendet werden.

Ein neues Projekt anlegen

Zuerst wird das ++System Programm über das Icon Datei:Image3 hydraulik.png am Desktop oder das Startmenü des jeweiligen Betriebssystems gestartet. Falls kein Schnellzugriff am Desktop oder Startmenü angelegt wurde, kann die Ausführungsdatei im folgenden Dateipfad gefunden werden. C:\Program Files\++SYSTEMS\bin\++System.exe Im ersten Schritt muss ein neues Projekt angelegt werden. Dies kann zum einen über die Menüleiste oder auch über das Icon erfolgen. Datei:Image4 hydraulik.png Abbildung 1: Erstellen eines neuen Projektes über die Menüleiste   Datei:Image5 hydraulik.png Abbildung 2: Dialog zum Erstellen eines neuen Projektes

Tipp: Es wird die Standardvorlagendatei von ++System vorgeschlagen. Für zukünftige Projekte empfiehlt es sich eine eigene Vorlagendatei zu erstellen, um Ansichtskonfigurationen, Profile, Texteinstellungen, etc., welche sich bewährt haben, ohne Zeitaufwand zu übernehmen.

Aufbau des Interfaces von ++System

Datei:Image6 hydraulik.png Abbildung 3: Überblick über das Interface in ++System Projektbaum: Dieses Fenster enthält alle Module, Werkzeuge und Daten, welche in einem übersichtlichen Objektbaum angeordnet sind. Die Baumstruktur erleichtert den Zugriff auf diese Objekte und ermöglicht einer effektive Projektbearbeitung. Über die rechte Maustaste kann jeweils ein Kontextmenü mit den möglichen Aktionen geöffnet werden. Die fett gedruckte Aktion ist die Standardaktion. Diese kann auch mit einem Doppelklick der linken Maustaste auf das jeweilige Modul ausgeführt werden.

Bearbeitungsfenster: Das Bearbeitungsfenster dient zur grafischen Ansicht der importierten Geodaten und kann je nach Anwendung angepasst werden. Die Darstellung der Elemente werden über die Ansichtskonfigurationen gesteuert, welche individuell auf den jeweiligen Bearbeitungsstand angepasst werden können. Projektfenster: Das Projektfenster zeigt zu jeder Zeit die Gesamtausdehnung des Projekts in Abhängigkeit der importierten Daten. Mit einem Doppelklick in das Fenster springt die Ansicht des Bearbeitungsfenster in den gewünschten Bereich. Planfenster: Im Planfenster wird das Bearbeitungsfenster in 16-facher Verkleinerung (4-fach auf jeder Seite) des Bearbeitungsfensters gezeigt. Gelb eingefärbt der Inhalt des Bearbeitungsfensters. Meldungsfenster: Das Meldungsfenster gibt Informationen über die angewendeten Funktionen und Berechnungen aus, welche während der Projektbearbeitung angewendet werden.  

Projektbaum

Der Projektbaum ermöglicht das schnelle zugreifen auf die verschiedenen Grundlagendaten, Ansichten, Berechnungsvarianten und Werkzeuge. Der Projektbaum unterteilt sich in verschiedene Verzeichnisse, welche wiederum in Unterkategorien untergliedern und somit eine Baumstruktur bildet. Allgemein: Das Verzeichnis Allgemein dient vorrangig der Darstellung von Textfeldern, Gemeinden, Eigentümer und Dokumenten. Des Weiteren sind hier standardmäßig die gängigen Profile und Materialien der Haltungen hinterlegt. Sonderprofile können hier über Eingabemaske erstellt werden. Ansicht: In dem Verzeichnis Ansicht kann die Elementdarstellung der Geodaten verändert und angepasst werden. Des Weiteren können in diesem Teil des Projektbaums auch die Pläne druckfertig vorbereitet werden. Zudem sind hier die Standardvorlagen für Symbole und Linien hinterlegt, welche wiederum an die jeweiligen Anforderungen angepasst oder neugestaltet werden können. Im Kurzen wird hier auf die sogenannte Ansichtskonfigurationen eingegangen, welche in der Standardvorlagendatei bereits vordefiniert sind. Durch Auswahl der jeweiligen Ansichtskonfiguration ändert sich die Darstellung im Bearbeitungsfenster. Mit einem Doppelklick öffnet sich der Einstellungsdialog der ausgewählten Ansichtskonfiguration und ermöglicht die Individuelle Anpassung der Elemente und Linien. Datei:Image9 hydraulik.png Abbildung 4: Dialogfenster zum Anpassen der Ansichtskonfiguration Jeder Ansichtskonfiguration liegt eine Farbkonfiguration zugrunde. Diese Farbkonfiguration ermöglicht die individuelle Einstellung der Farbkombinationen nach den gewählten Eigenschaften der Geodaten. In diesem Beispiel wurden Flächen anhand eines bestimmten Attributs (Undurchlässige Anteil der Fläche) und dessen Wert eingefärbt. Dies ermöglicht eine sehr schnelle und verständliche Darstellung eines komplexen Sachverhalts. Datei:Image10 hydraulik.png Abbildung 5: Dialog zur individuellen Änderung der Farbkonfiguration Gis: Im Verzeichnis Gis befinden sich alle relevanten Geodaten, welche benötigten werden um ein Berechnungsmodell zu erstellen. Die Daten können je nach Format in die verschiedenen Kategorien Rastergrafiken, Vektorgrafien, etc. importiert werden. Alle importierten Geodaten können somit über den Projektbaum auch verändert, bearbeitet und verwaltet werden. Kanalsystem/Gewässer: In diesem Verzeichnis wird das Kanalnetz über Knoten und Schächte verwaltet. Hier wird jede Haltung und jeder Schacht einzeln aufgeführt und kann individuell angepasst werden. Diese Funktion wird vor allem im Zusammenhang mit der Erstellung von Sonderbauwerken genutzt. Zusätzlich bietet es eine einfache Möglichkeit Haltungen und Schächte zu identifizieren und markieren. Messstellen: Das Verzeichnis Messstellen bietet die Möglichkeiten Messstellen manuell oder über das externe Programm Aquazis einzuladen oder zu vergleichen. Diese Daten können dann zur Kontrolle und Kalibrierung der Abwasseranlage herangezogen werden.   Auswertungen: In diesem Verzeichnis werden die hydraulischen Berechnungen vorbereitet und ausgeführt. Des Weiteren werden hier verschiedene Werkzeuge aufgelistet, wie der Import/Export von Daten über selbstdefinierte Formate oder Ergebnislisten. Zudem werden alle Attributnamen, welche in den Geodaten importiert oder angelegt worden sind, aufgelistet. Für einfach Abfrage kann hier auch das Modul Ausdrücke herangezogen werden, um schnell und effektiv Daten zu markieren und zu bearbeiten. Im Modul Hydraulische Berechnungen können über sogenannte Hydraulikvarianten Berechnungsszenarien mit unterschiedlichen Parametern und Regenereignisse angelegt werden. Zeitreihen: In diesem Verzeichnis können Zeitreihen verwaltet und angepasst werden. Diese können zum Beispiel Treppenfunktionen sein, die eine Tagesganglinienverlauf für den Wasserverbrauch darstellen. Zudem können über das Modul Kennlinien externe Kurven oder Ganglinien eingefügt und bearbeitet werden. Auch Regenmessstationen können eingeladen und bearbeitet werden.

Projektweit gültige Einstellungen festlegen

Zu Beginn eines Projektes können die Grundlagen für die Bearbeitung eines Projektes festgelegt werden. Dies umfasst sowohl projektrelevante Festlegungen wie Einstellung des Koordinatensystems, die Einheiten für die Höhenangaben und das Datumsformat, als auch die Möglichkeit Bearbeitungskriterien, wie die Verwendung des Mausrads festzulegen. Zudem können hier die Speicherintervalle der Sicherungskopien angelegt werden, um je nach Bedarf den Bearbeitungsstand automatisch zu sichern. Im Bedienbox Anzeige werden die möglichen Module von System++ angezeigt, welche nach der verfügbaren Lizenz freigeschalten sind. Beim Aktivieren einer dieser Module wird eine Lizenz durch den Benutzer belegt und die damit verbundenen Funktionen und Daten erscheinen sichtbar im Bearbeitungsfenster. Im Laufe eines Projektes können diese Module über die Anzeige zu- und abgeschaltet werden, ohne die im Laufe des Projektes generierten Daten zu löschen.

Datei:Image14 hydraulik.png

Abbildung 6: Dialog zu den globalen Projekteinstellungen

Grundlagendaten in das Projekt laden

Import der Schächte und Haltungen über ISYBAU

Oftmals liegen die Daten des Kanalnetzes im ISYBAU Format vor. Darüber lässt sich auf einfache Weise das Kanalnetz importieren. Je nach Umfang und Qualität der Daten erhalten Sie ein KANAL++ Projekt mit einzelnen Objekten bis hin zu einem rechenbaren Netz. Die ISYBAU-Austauschformate dienen dem standardisierten Austausch von Daten zur Planung, zum Bau und Betrieb abwassertechnischer Anlagen (z.B. Kanäle und Schächte) in Liegenschaften des Bundes. Sie werden insbesondere bei der Bestands- und Zustandserfassung von Abwasseranlagen zwischen den Projektbeteiligten angewendet. Die ISYBAU-Austauschformate gewährleisten einen standardisierten, DV-orientierten Datenaustausch und sind Voraussetzung für eine einheitliche Bestandsdokumentation von abwassertechnischen Anlagen.

Datei:Image15 hydraulik.png

Abbildung 7: Dialog zum Import von ISYBAU Daten Je nach Umfang der Grundlagendatei im ISYBAU-Format können verschiedene Daten eingelesen werden. In diesem Fall umfasst die ISYBAU-Datei alle nötigen Stammdaten, um die Haltungen und Schächte abzubilden. Nach dem erfolgreichen Import öffnet sich eine Tabelle mit den importierten Datensätzen. Die Daten können somit leicht auf Vollständigkeit und Fehler überprüft werden. Die Tabelle wird zusätzlich im Projektordner Import_ISYBAU.log gespeichert.

Datei:Image16 hydraulik.png

Abbildung 8: Ergebnisliste des Imports von ISYBAU Daten Tipp: Mit einem Doppelklick auf eines der Objekte in der Tabelle wird auf das Grafische Element im Sichtfenster gezoomt. Das Ergebnis des Imports wird nun im Bearbeitungsfenster wie folgt angezeigt.

Datei:Image17 hydraulik.png

Abbildung 9: Grafisches Ergebnis des Imports von ISYBAU Daten Mit dem Icon Datei:Image18 hydraulik.png können die Elemente einzeln Grafisch ausgewählt werden. Bei Auswahl eines Elements öffnet sich daraufhin das Dialogfenster zu den Eigenschaften des Knotenelements oder der Haltung. Dort befinden sich alle Informationen zu den Importierten Stammdaten, sowie im laufe der Netzerstellung und Berechnung zugefügten Daten und Ergebnisse.

Datei:Image19 hydraulik.png

Abbildung 10: Dialogfeld für die Eigenschaften der Haltungen

Import von Rastergrafiken (TIF)

++System bietet die Möglichkeit verschiedene Rastergrafiken, wie zum Beispiel Luftbilder als Hintergrundinformationen automatisch einzuladen. Im Verzeichnis GIS/Rastergrafik im Projektbaum mit Rechtsklick auf Import/Export und den Pfad mit dem Ordner mit den vorhandenen Luftbilder auswählen. Datei:Image22 hydraulik.png Abbildung 12: Dialog zum Import von Rastergrafiken Für den Import der Rastergrafiken wird ein neuer Ordner im Projektverzeichnis angelegt (_rgr), in welchen die eingefügten Rasterbilder abgelegt werden. Durch die Angabe von Unterkategorie besteht die Möglichkeit die Bilder nach Themengebieten zu sortieren. Damit das Luftbild sofort an den richtigen Patz projiziert wird, ist ein georeferenziertes Dateiformat notwendig. Die georeferenzierung kann aber auch nachträglich manuell in den Eigenschaften der jeweiigen Datei eingegeben werden.

Datei:Image23 hydraulik.png

Abbildung 13: Ergebnis der Importierten Rastergrafiken (Farblich: sichtbar im Bearbeitungsfenster; grau: nicht sichtbar)

Datei:Image24 hydraulik.png

Abbildung 14: Dialog für die Eigenschaften der einzelnen Rastergrafiken; Möglichkeit zum Setzen von Kalibrierungspunkten automatisch oder manuell

Import von Vektorgrafiken (DXF/DWG)

Der Import von Vektorgrafiken erfolgt ähnlich zu denen der Rastergrafiken. Dabei wird im Projektbaum das Verzeichnis Vektorgrafiken gesucht. Mit Rechtsklick auf das Element öffnet sich die Aktionsleiste mit der Möglichkeit eine neue Vektorgrafik zu importieren. Es besteht die Möglichkeit die Importierten Vektorgrafiken nachträglich über den implementierten Grafikeditor anzupassen. Datei:Image27 hydraulik.png Abbildung 16: Dialog für den Import der DXF/DWG Datei Tipp: Durch den Import von einer DWG-Datei wird eine äquivalente DXF-Datei erstellt. Dies ermöglicht in vielen Fällen einen fehlerlosen Import von Partitionen, falls die Erstellung der Partitionen über eine DWG Datei erfolgt.


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Erstellen von Partitionen aus Shapefiles

Partitionen sind notwendig um Flächen entsprechend ihrer Eigenschaften zu trennen. Sie haben die Möglichkeit über die Standardpartitionen Schmutz-, Regen- und Mischwasser hinaus, beliebig viele eigene Partitionen aufzubauen. Diese können durch Import verschiedener Schnittstellen oder durch Kopie (Verschneidung) aus einer anderen Partitionsebene generiert werden. Es empfiehlt sich beim Import verschiedene Layer zuerst in eigene Partitionen zu importieren. Dann die nötigen Parameter zu vergeben (Befestigungsgrad) und mit der Statistikfunktion auf Plausibilität zu prüfen um sie dann miteinander zu verschneiden.   Im ersten Schritt wird somit eine neue Partition in diesem Fall aus einer Shapefile erstellt.

Abbildung 17: Import von Shapefiles als Partitionen über das Kontextmenü des Projektbaums


Abbildung 18: Dialog zum Import von Shapefiles zur Erstellung von Partitionen Nach der Auswahl der Shapefile öffnet sich ein weiteres Fenster mit den vorhandenen Attributen, welche in der Datei mitgeliefert werden. In diesem Fall gibt das Attribut OBTYP Auskunft über die Nutzungsart der Fläche und soll daraufhin ausgewählt werden.

Abbildung 19: Dialog zum Import der Attribute aus der ausgewählten Shapefile Tipp: Falls die angehängten Attribute der Shapefile nicht bekannt sind, besteht die Möglichkeit alle Attribute mit einzuladen und diese nachträglich im Projektbaum Auswertung\Attributnamen manuell zu löschen. Durch den Import wird automatisch eine neue Partition erstellt, welche danach sinnvoll umbenannt werden kann. Die Partition wird sichtbar, sobald diese ausgewählt und sichtbar geschalten wird.

Abbildung 20: Kontextmenü zum Anzeigen der Partition   Im nächsten Schritt sollen die Partitionen für die Flurstücke und Gebäude über Shapefiles importiert werden. Das Ergebnis der einzelnen Partitionen zeigt sich wie folgt: Partition Flurstücke Partition Gebäude

Abbildung 21: Ergebnis der Importierten Shapefiles Flurstücke und Gebäude

Erstellen von Eigenschaftslisten zur Auswahl von bestimmten Flächen

Eigenschaftslisten sind ein vielfältiges Werkzeug zur Kontrolle und Abfrage von Eingangsdaten und Ergebnissen. In diesem Fall werden mittels Eigenschaftsliste die Flächen der Partition „Nutzung“ nach den unterschiedlichen Nutzugsarten sortiert, markiert und Parameter eingestellt. Dafür muss im ersten Schritt eine Eigenschaftsliste über den Projektbaum erzeugt werden. Hierfür unter dem Verzeichnis Auswertungen die Eigenschaftslisten wählen und unter Einzugsgebiete eine neue Listenabfrage erstellen.

Abbildung 22: Dialog zum Erstellen einer Eigenschaftsliste Mit Doppelklick die gewünschten Attribute auswählen, welche in der Tabelle dargestellt werden sollen. In diesem Fall wird das Attribut „OBTYP“ aus dem importierten Shapefile ausgewählt. Das Attribut wird unter dem Pfad „Frei“ geführt, da es sich hierbei um kein relevantes ++System- Attribut handelt, wie Stamm oder ALB Daten. Das Ergebnis wird in Tabellenform angezeigt und kann jetzt nach den Attributen automatisch sortiert werden, indem in der rechten oberen Ecke der gesuchten Spalte geklickt wird. Um die gewünschte Flächen zu markieren, einfach in die gewünschte Zeile klicken. Für eine mehrfach Auswahl einfach den Bereich über Umschalttaste markieren und auf das Icon klicken. Sind die gewünschten Flächen ausgewählt können diese über die Menüleiste Einzugsgebiete/markierte ändern... oder über das Icon angepasst werden.



Tabelle nach ausführen der Ergebnisliste Sortieren der Ergebnisliste mit Klick auf den rechten Teil der Spalte OBTYP Markieren der gewünschten Flächen über Linke Maustaste und Umschalttaste. Mit Klick auf das Icon werden die Flächen im Hauptfenster markiert, Flächen werden schraffiert dargestellt. Abbildung 23: Ergebnistabelle nach ausführen der Eigenschaftsliste und markieren der ausgewählten Flächen   Im Folgenden soll der Undurchlässigkeitsanteil für die verschiedenen Nutzungsarten (Attribut OBTYP) verändert werden: Partition Nutzung: Unkultivierte Flaeche = 0% Wohnbauflaeche = 5% Weg = 50% Flaeche gemischter Nutzung = 30% Industrie- und Gewerbeflaeche = 60 % Partition Gebäude: Gebäude = 98% F. Einheitlich Parameter der markierten Flächen anpassen Die Eigenschaften der markierten Flächen können jetzt einheitlich angepasst werden. Entweder kann dies über die Menüleiste (Einzugsgebiete/markierte ändern) oder über das folgende Icon erfolgen.

Abbildung 24: Kontextmenü der Menüleiste zu der Auswahl der Funktion Markierte ändern… Es öffnet sich ein Dialogfenster indem alle Parameter und Eigenschaften der ausgewählten Flächen angepasst werden können. Ein Wert kann geändert werden sobald ein Hacken in das Kästchen des zu veränderten Parameters gesetzt ist.

Abbildung 25: Dialog zum Ändern der Parameter für die ausgewählten Flächen Zusätzlich ist es sinnvoll der Partition Gebäude ein Attribut OBTYP zu übergeben, um diese später leichter Filtern zu können. Dafür wird die Partition Gebäude ausgewählt und alle Flächen markiert

Abbildung 26: Kontextmenü zum auswählen aller Flächen in einer Partition   Wie bereits zuvor gezeigt, können die Parameter über den Befehl Markierte ändern… angepasst werden. Es öffnet sich wieder der bekannte Dialog:

Abbildung 27: Dialog zum Ändern der Parameter für die ausgewählten Flächen

Am Ende wird ein neues Attribut des Typs OBTYP mit dem Wert „Gebäude“ deklariert. Dies ermöglicht später die einfache Markierung der Flächen nach der Verschneidung der Partitionen. Im gleichen Schritt wird die Fläche mit der mittleren Neigung von 70% für die normale Dachform verwendet.  

Digitales Geländemodell erstellen

1. Einlesen und Auswählen der digitale vermessenen Höhenpunkte Die Höhenpunkte liegen als ASCII Datei mit Rechtswert, Hochwert, Höhe und Kategorie vor.

Abbildung 28: Geländepunkte aus Laserbefliegung im ASCII Format 2. Geländepunkte als Punkte importieren Die Formatbeschreibungen für die Punkte sind unter Auswertungen und Punkte zu finden. Aufruf des Kontextmenüs auf Punkte und Auswahl der Funktion Neu…

Abbildung 29: Anlegen eines neuen P-Import-Export-Formates

Vor dem eigentlichen Import der Daten, muss das Format der vorhandenen Daten festgelegt werden. Tipp: In den meisten Fällen handelt es sich, um dasselbe Format, sodass hier das Import/Export-Format nach dem einmaligen erstellen in die Vorlagendatei übernommen werden kann.

Abbildung 30: Formatbeschreibung für das Digitale Geländemodell Wählen Sie als erstes die ASCII Datei mit den zugeschnittenen Laserscandaten aus. Geben Sie danach die Formatbeschreibung und den Namen des Formates an. Bestätigen Sie mit OK. 3. Erstellen einer Punktmenge


Abbildung 31: Aufruf des Dialogs zum Erstellen einer neuen Punktmenge 4. Einlesen der Punkte Punkte werden immer in die gerade aktive Punktmenge eingelesen. Rufen Sie das Kontextmenü auf des soeben angelegten Importformats und starten Sie den Import.

Abbildung 32: Dialog zum Import einer Punktmenge mit dem zuvor erstellten Importformat

Abbildung 33: Importieren der Geländepunkte Im Importdialog muss die richtige ASCII Datei ausgewählt werden und das Importformat angegeben werden. 5. Erstellen eines Geländemodells Die Erstellung eines Geländemodells erfolgt im Kontextmenü Geländemodelle, welches man über einen Rechtsklick erreicht.

Abbildung 34: Kontextmenü zum Erstellen eines neuen Geländemodells Es wird ein neues Geländemodell mit dem Namen Surface1 angelegt. Mit Doppelklick auf das neu angelegte Modell im Projektbaum öffnet sich der Dialog für die Bearbeitung des selbigen.

Abbildung 35: Eigenschaftsdialog des Surface1-Geländemodells In diesem Dialog können die grundlegenden Eigenschaften des Geländemodells verändert werden. Als Ansicht wurde ein Farbverlauf für Höhenidentifikation ausgewählt. Nachdem das Geländemodell im Kontextmenü auf Sichtbar geschaltet wurde, erscheint das DGM im Bearbeitungsfenster.   Punkte werden in der gleichen Farbe wie die Triangulierungsdreiecke dargestellt. Farbänderung durch Klick auf den Farbbutton. Die Punktanzeige kann durch Punkte zeigen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Weitere Anzeigeeinstellungen betreffen die Triangulierungsdreiecke, Höhenlinien und Farbverläufe.

Abbildung 36: Ergebnis der Erstellung und Darstellung eines digitalen Geländemodells mit Farbverlauf Tipp: Das hier erstellte Geländemodell kann nicht zum Bearbeiten mit dem Modul GeoCPM genutzt werden. Dafür muss eigens ein GeoCPM Modell erstellt und mit Geländepunkten gefüllt werden.

Berechnen der mittleren Neigung der Flächen

Für die Partition Nutzung können die mittleren Neigungen der Flächen automatisch über das erstellte Geländemodell „DGM“ berechnet werden. Dabei können alle Flächen der Partition ausgewählt werden und über das bekannte Icon oder über Markierte ändern die Eigenschaften der Flächen angepasst werden. Die mittlere Neigung kann durch Auswahl des Geländemodells für jedes Element automatisch berechnet werden. Dies umfasst natürlich nur die Flächen, welche durch das Digitale Geländemodell abgedeckt werden.

Abbildung 37: Dialog zum Ändern der Parameter für die ausgewählten Flächen

Aufbau des Berechnungsmodells

Verschneiden der Partitionen

Die importierten Partitionen sollen miteinander verschnitten werden, um eine Partition für Mischwasser zu generieren. Dabei wird die permanente Partition Mischwasser herangezogen, welche bisher keine Daten enthält. Im Kontextmenü ist hierfür die Funktion kopieren von (verschneiden) vorgesehen. Es öffnet sich ein Dialogfenster, indem die zu verschneidenden Partitionen ausgewählt werden können.

Abbildung 38: Dialog für die Verschneidung der Partitionen Bei der Aktion kopieren von (verschneiden) werden Flächen aus verschiedenen Partitionen in die Zielpartition kopiert und dabei verschnitten. Da bei sich überlagernden Flächen eine Verschneidung stattfindet, ist die Reihenfolge der Partitionen wichtig. Die unterste Partition (hier Nutzung) muss in der Liste der markierten Partitionen als erste stehen, als nächste die darauf liegende Partition (hier Flurstücke dann Gebäude). Somit werden von den Flurstücken die Gebäudeflächen „ausgestanzt“. Die Flächen behalten die Attribute der Ursprungspartition. Die Unterscheidung zwischen den Verschneidungsmodi „normal (schnell)“ bzw. „reparieren vor Verschneiden (langsam)“ bezieht sich auf den Algorithmus der Verschneidung, jedoch nicht auf die Qualität. Generell ist der „normale“ Modus vorzuziehen da er wesentlich schneller ist. Der „langsamere“ Modus ist fehlertoleranter und sollte verwendet werden, wenn der schnellere Modus kein Ergebnis liefert. Nach erfolgreicher Verschneidung ist das Ergebnis nach Auswahl der Mischwasserpartition sichtbar. Je nach Qualität der Eingangsdaten kann es bei der Bearbeitung oder bei der Verschneidung der Partitionen zu Problemen kommen. Eine Möglichkeit diese Probleme zu lösen, bietet die Funktion Partition reparieren. Diese kann entweder über das Kontextmenü der jeweiligen Partition oder über die Menüleiste Einzugsgebiete aufgerufen werden. Dabei können durch die Funktion nicht offene Gebiete geschlossen, Isolierte Linien gelöscht oder Gebiete zusammengeführt werden.

Abbildung 40: Dialog zum Reparieren der Partition

Ohne Reparatur-Funktion Mit Reparatur-Funktion


Abbildung 41: Beispiel für das ausführen der Funktion Partition reparieren

Straßenflächen einteilen

Die Straßenflächen sind meistens sehr große und langgezogene Polygone, welche aber entscheidend am Abflussgeschehen teilnehmen. Dabei ist es sinnvoll eine feinere Unterteilung der Flächen vorzunehmen, um diese Anteile den einzelnen Haltungen zuzuweisen. Durch das Einfügen neuer Linien über die Taste F4 (löschen von Linien F5) kann die Einteilung manuell vorgenommen werden. Es besteht die Möglichkeit diese Unterteilung durch die Funktion Straßenflächen einteilen automatisch vorzunehmen. Diese kann entweder über das Kontextmenü der jeweiligen Partition oder über die Menüleiste Einzugsgebiete aufgerufen werden. In diesem Fall wurde die Unterteilung auf den Mischwasserkanal beschränkt.

Abbildung 42: Dialog zum Einteilen der Straßenflächen

Zuweisen der Flächen zu den Haltungen

Um einen Abfluss aus der Fläche generieren zu können, müssen vorerst die Flächen zu den jeweiligen Haltungen zugewiesen werden. Dies kann zum einen manuell mit der Taste F8 (oder Kontextmenü Einzugsgebiet\Abschnitt zuordnen) per Drag and Drop für jede einzelne Fläche erfolgen. Zusätzlich bietet System++ die Möglichkeit die Zuweisung der Flächen automatisch vorzunehmen (Kontextmenü\Einzugsgebiet\Automatisch zuordnen…). Die Funktion weist jeder Haltung Teileinzugsgebiet zu, welche sich in Umkreis von 50 m zur Haltung befindet. Diese automatische Zuordnung wird erleichtert, so dass Gebiete in der Mischwasserpartition nur dem Mischwasserkanal sowie in der Schmutz- bzw. Regenwasserpartition nur den Schmutz- bzw. Regenwasserhaltungen zugeordnet werden.


Abbildung 43: Dialog und Ergebnis zum automatischen Einteilen der Einzugsgebiete In den meisten Fällen sollte die automatische Zuweisung der Flächen manuell nachbearbeitet werden. Die Manuelle Zuweisung kann über die Taste F8 oder über das Kontextmenü aufgerufen werden.  

Zuweisung der Rauigkeiten im

Die Betriebliche Rauheit kb ist ein wichtiger Parameter, welcher für die Berechnung des Leitungsnetzes nicht voreingestellt wurde. Die Leistungsfähigkeit von Rohrleitungen ist, neben den Faktoren Nennweite und Gefälle abhängig von der Rauheit des verwendeten Rohres sowie von lokalen Strömungsverlusten. Die Nennweite sowie das Gefälle sind durch das Bestandskataster vorgegeben. Die lokalen Strömungsverlusten werden mit dem Parameter der betrieblichen Rauigkeit kb zusammengefasst und im DWA Arbeitsblatt A110, Hydraulische Dimensionierung und Leistungsnachweis von Abwasserleitungen und -kanälen in der Tabelle 4 aufgelistet. In diesem Fall werden die Kanäle mit einer einheitlichen Betriebsrauigkeit von 0,75 ausgestattet. Eine Individuelle Einstellung der Leitungen (wie zum Beispiel über Nennweiten oder Sammel-/Transportkanäle) kann auch wieder über eine Eigenschaftsliste erfolgen. Dafür werden alle Haltungen über den Projektbaum oder der Menüleiste Abschnitte markiert und über das Icon oder Kontextmenü Markierte ändern... der Eigenschaftsdialog der Haltungen geöffnet. Die Betriebsrauheit DYNA kann über eine Dropdown-Liste ausgewählt werden. Die Werte können gegebenenfalls über die Schlüsselwerte im Projektbaum Auswertung/Hydraulische Berechnung individuell angepasst werden.

Abbildung 44: Dialog zum Ändern der Eigenschaften ausgewählter Haltungen

Topologisch Sortmmeierung (Nurieren)

Um dem Importierten Kanalnetz eine Struktur zu übergeben, wird die Funktion Topologische Sortierung ausgeführt. Diese Funktion kann über den Projektbaum Kanalsysteme/Gewässer ausgeführt werden.

Abbildung 45: Aufrufen des Dialogs zur topologischen Sortierung

Diese erlaubt den Fluss des Mischwassers in einer Tabelle, die sortiert ist nach den in dieser Aktion vergebenen Kanal- und Haltungsnummern, in seinem Weg bis zur Kläranlage nachzuvollziehen und zu kontrollieren. In diesem Falle ist das Ergebnis der Sortierung eine durchgängige Kanal- und Haltungsnummerierung, die die Beziehungen „Oben“ und „Unten“ im Kanalnetz anhand dieses Nummernsystems widerspiegelt. Die Voraussetzung ist jedoch die Zyklenfreiheit des jeweiligen Kanalnetzes. In diesem Fall wurde die Unterkanäle nach der längsten Fließzeit sortiert. Der Auslauf mit der tiefsten Sohle ergibt die erste Hauptkanalnummer. Diese wird zurückverfolgt so dass bei Zusammenflüssen stets die tiefste Sohle verantwortlich für die Weiternummerierung mit der gleichen Methode ist. Tipp: Bei Durchführung der Aktion in KANAL++ verwerfen Sie alle Kanal- und Haltungsnummern und erzeugen automatisch neue.   F. Deklarieren des Sonderbauwerks Stauraumkanal In der Niederschlags- und Abwasserbeseitigung spielen die Sonderbauwerke eine wesentliche Rolle bei der Steuerung der Abflüsse in die Vorflut oder zur Kläranlage. Nach dem sind Bauwerke in der Abwasseranlage, welche eine besondere Funktion, wie zum Beispiel Drosselung, Zwischenspeicherung und Entlastung gewährleisten als Sonderbauwerke festgelegt worden. Um diese Bauwerke möglichst genau im Modell nachzustellen, wurden die Funktionen verschiedener Bauwerkstypen in den Eigenschaften von Knoten implementiert. Dabei können größere und umfangreiche Bauwerke, wie Stauraumkanäle oder Regenüberlaufbecken aus mehreren Knoten bestehen. In diesem Fall soll ein Stauraumkanal mit obenliegender Entlastung in das Modell implementiert werden. Dafür werden die beiden Knotenpunkte Rue 4 und DBW_Ein in unterschiedliche Sonderbauwerkstypen umgewandelt. Dies erfolgt über den Eigenschaftsdialog des jeweiligen Knotenpunktes. Im ersten Schritt wird der Knoten Rue 4 als Sonderbauwerk T14 deklariert. Diese Zuweisung erzeugt eine „Verzweigung mit Wehrschwelle“. Über den erscheinenden Sonderbauwerks Dialog Typ 14 können die dafür benötigten Parameter eingestellt werden, wie zum Beispiel Krone und Länge der Überlaufschwelle. Die Zu- und Ablaufende Haltungen müssen festgelegt werden, damit die Funktionen eindeutig zugewiesen sind.

Abbildung 46: Eigenschaftsdialog des Knotenpunkt Rue 4; Auswahl des Sonderbauwerks Typ 14 über eine Dropdown-Liste

Abbildung 47:Dialog für das ausgewählte Sonderbauwerk Typ 14 Der Knoten DBW4_Ein wird auf den Sonderbauwerks Typ 65 „Regenrückhaltekanal (ohne Überlauf“ gesetzt.

Abbildung 48: Eigenschaftsdialog des Knotenpunkt DBW_Ein; Auswahl des Sonderbauwerks Typ 65 über die Dropdown-Liste Im Sonderbauwerksidalog Typ 65 müssen die projektspezifischen Eigenschaften übergeben werden. Auch hier müssen wieder Zu- und Abläufe definiert werden. Hier in diesem Fall werden die Haltungen, welche als Stauraum fungieren dem Bauwerk zugewiesen.

Abbildung 49: Dialog für das ausgewählte Sonderbauwerk Typ 65   G. Suchen von Elementen über Ausdrücke Attribute oder Eigenschaften kombiniert mit Operatoren werden als Ausdrücke bezeichnet. Die hauptsächliche Anwendung ist das Finden von Objekten, die über die Abfrage definierte Eigenschaften haben müssen, insbesondere nach numerischen Werten. Dafür wird ein neuer Ausdruck im Projektbaum Auswertungen mit Rechtsklick auf den Ordner Ausdrücke angelegt.

Abbildung 50: Erstellen eines neuen Ausdrucks über den Projektbaum und das Kontextmenü Es öffnet sich ein Dialog zum Erstellen von komplexen Ausdrücken. In diesem Beispiel werden die Knotenpunkte nach fehlenden Sohlhöhen durchsucht. Beispiele für die Formulierung der Ausdrücke werden in der Hilfe (F1) aufgelistet.

Abbildung 51: Dialog zum Erstellen von Ausrücken Nach dem Erstellen des Ausdrucks kann dieser über einen Rechtsklick ausgeführt werden. Dabei muss ausgewählt werden, um welches Objekt es sich handelt (Knoten/Abschnitte/Gebiete).

Abbildung 52: Ausführen des Ausdrucks für Gebiete Ergebnis des Ausdruckes ist eine Liste der gefundenen Elemente sowie eine Statistik zu Treffern, Nieten und undefinierten Elementen.

Abbildung 53: Ergebnis der Analyse wird als Liste ausgegeben Nieten sind dabei Elemente bei denen der Ausdruck nicht wahr ist, undefiniert sind Elemente auf die die Abfrage nicht anwendbar ist, da z.B.: Eigenschaft nicht existiert. Bei Doppelklick auf ein gefundenes Element innerhalb des Ergebnisfensters wird das Projekt im Bearbeitungsfenster auf dieses Element positioniert. Mit den Schaltflächen Markieren werden alle Elemente der im Ergebnisfenster markierten Treffer markiert. Zusätzlich kann der Inhalt des Ergebnisfensters über Ausgabe in Datei in eine Datei gespeichert werden.  

Hydraulische Berechnung

A. Hydraulikvariante erstellen Im ersten Schritt wird eine Hydraulikvariante über den Projektbaum Hydraulische Berechnung/Kanalnetzberechnung angelegt. Jede Variante bekommt einen eindeutigen, aber beliebigen Namen, durch den diese fortan referenziert wird. Es können auch die Hydraulikvarianten der Vorlage hergenommen und angepasst werden.

Abbildung 54: Projektpfad und Kontextmenü zur Erstellung einer neuen Hydraulikvariante Mit Doppelklick auf einer dieser Varianten erscheint das Dialogfenster für das Einstellen aller benötigter Parameter.

Abbildung 55: Dialog zur neu erstellen Hydraulikvariante B. Verteilungsvorschrift für extreme Regenspenden In der Kanalisationstechnik ist das entscheidende Maß für eine ausreichende Dimensionierung die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Einstau- bzw. Überstau- bzw. Entlastungsereignissen, und zwar sowohl aus ökologischer als auch aus sicherheitstechnischer Sicht. Dafür müssen Angaben über die Eintrittswahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen getroffen werden, um die Anlagen dahingegen zu bemessen und zu dimensionieren. Dafür wurden sogenannte Verteilungsvorschriften zur Bemessung von Abwasseranlagen herangezogen, um eine Zuordnung zu den jeweiligen Regenereignissen zu ermöglichen. In diesem Fällen wird die gängige Verteilungsvorschrift KOSTRA nach den aktuellen Vorgaben des DWD angewendet. Im Allgemeinen wird für KOSTRA-DWD die extremwertstatistische Auswertung für ausgewählte Stützstellen durchgeführt und dann die gesamte Niederschlagsstatistik für die Jährlichkeiten T=1a und T=100a über definierte Interpolationsfunktionen abgeleitet (DWA,2012).

Abbildung 56: Dialog zum Erstellen einer Verteilungsvorschrift nach KOSTRA Mit einem Klick auf den KOSTA Button können die Stützstellen manuelle oder Clipboard eingefügt werden.

Abbildung 57: Eingabe der Stützstellen für die Verteilungsfunktion nach KOSTRA Nach der Eingabe steht die Verteilungsfunktion zum Erstellen von Blockregen und Euler Regen zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit die Regenspenden nach der gängigen Tabellenformat des KOSTRA anzuschauen oder zu kopieren.

Abbildung 58: Erzeugen einer Regenspendenstatistik für die Verteilfunktion nach der gängigen Tabelle des KOSTRA ATLAS C. Erstellen eines Blockregens Bei der Erstellung einer Hydraulikvariante werden automatisch verschiedene Blockregenstaffeln und Natur-/Modellregen erzeugt. Diese werden vorab mit der Verteilungsvorschrift nach Reinholds belegt und können gegebenenfalls individuell angepasst werden. Oder es wird über das Kontextmenü ein neuer Blockregen erstellt. Mit Doppelklick auf die jeweilige Regenstaffel öffnet sich das Dialogfenster zum Erstellen eigener Regenreihen.

Abbildung 59: Öffnen des Dialogs zum Bearbeiten von Blockregenreihen Zuerst muss über die Dropdown-Liste die Verteilungsvorschrift ausgewählt werden, danach wird die Extremwertstatistik automatisch ausgewählt und auf KOSTRA gesetzt. Jetzt muss einmal die Häufigkeit angegeben werden, in diesem Fall n = 0,2 (T = 5). Über Einfügen können jetzt für verschiede Dauerstufen eine Staffel erzeugt werden.

Abbildung 60: Ergebnis der Blockregenstaffel D. Erstellen eines Euler-Regens Typ II Die Blockregen sind sehr vereinfachte Regenereignisse, welche die Realität im Hinblick von vorhandenen Vor- und Nachregen nur unzureichend abbilden. Zu diesem Zwecke wurden künstliche Konstrukte geschaffen, wie zum Beispiel der Eulerregen. Dieser stellt einen idealisierten Regen dar, welcher nach dem 0,3-fachen der Modellregendauer die höchste Niederschlagsintensität aufweist. Nach dem DWA Arbeitsblatt A118 haben Vergleichsrechnungen gezeigt, dass die mit den Euler-Modellregen (Typ II) bestimmter Häufigkeit ermittelten Schachtüberstauungen bei der Starkregenseriensimulation mit vergleichbaren Wiederkehrzeiten auftreten, die Einschätzung der Überstauhäufigkeit nach beiden Methoden somit in weiten Bereichen gut übereinstimmt.   Es besteht die Möglichkeit aus der Blockregenstaffel einen Euler-Regen zu generieren. Einfach das Kontextmenü des gewünschten Blockregen mit Rechtsklick öffnen und automatisch über Euler-Regen Typ II einen Modellregen erstellen. Die Niederschlagssumme über die gesamte Dauerstufe entspricht der Niederschlagsumme der höchsten Dauerstufe des Blockregens.

Abbildung 61: Erstellen eines Euler-Regens über die Blockregenstaffel

Abbildung 62: Ergebnis des Euler Regen Typ II   E. Zuweisen des Regens zur Hydraulikvariante Mit dem Doppelklick auf die Hydraulikvariante kommt man wieder in den Eigenschaftsdialog. Hier kann über den Reiter Regen der erstellte Euler Regen der Variante zugewiesen werden. Es werden nur die Regenereignisse berechnet welche hier ausgewählt wurden.

Abbildung 63: Dialog der Hydraulikvariante zum Zuweisen der zu berechneten Regen   F. Seitliche Zuflüsse-Parameter der hydraulischen Berechnung festlegen In der Hydraulikvarianten lassen sich alle seitlichen Zuflüsse über Parameter anpassen. In diesem Fall werden die voreingestellten Standardwerte verwendet.

Abbildung 64: Dialog Hydraulikvarianten zu den seitlichen Zuflüssen Die angezeigten Parameter sind eingehend im Benutzerhandbuch beschrieben und können bei Bedarf angepasst werden.   G. Transport-Parameter der hydraulischen Berechnung festlegen Im Reiter Transport der Hydraulikvariante können die verschiedenen Berechnungsvarianten ausgewählt werden (hier DYNA oder eines der FLUT Modelle). In diesem Fall wird das DYNA Verfahren angewandt, welche die hydrodynamische Berechnung darstellt. Die vordefinierten Parameter bleiben erhalten.

Abbildung 65: Dialog Hydraulikvarianten zum Transport (Auswahl Berechnungsverfahren) Die angezeigten Parameter sind eingehend im Benutzerhandbuch beschrieben und können bei Bedarf angepasst werden.   H. Ausgabe-Parameter der hydraulischen Berechnung festlegen In diesem Reiter Ausgabe stellen Sie die Ergebnisliste individuell zusammen. Die Ergebnisse werden dann in das gewünscht Format im Verzeichnis der jeweiligen Hydraulikvariante als DYNA.LST gespeichert. Die Parameter können in diesem Fall so übernommen werden.

Abbildung 66: Dialog Hydraulikvarianten zu den seitlichen Zuflüssen  

Längsschnitt-Parameter der hydraulischen Berechnung festlegen

In diesem Reiter Längsschnitt können die Parameter zur Erzeugung von Längsschnitten verändert oder angepasst werden. Nach erfolgreicher Durchführung einer Berechnung kann ein Kanallängsschnitt mit den Energiehöhen und Wasserstandslinien erzeugt werden (++PLOT). Eine einfache Möglichkeit zum Aufrufen dieser Grafiken kann manuell über das das Icon oder automatisch nach Kanalnummern mit dem Icon erfolgen. Das Ergebnis solcher Längsschnitte wird im Kapitel Auswertung nochmals eingehender angesprochen.

Abbildung 67: Dialog der Hydraulikvariante mit dem Abschnitt Transport J. Ausführen der hydraulischen Berechnung Nachdem alle Parameter der Hydraulikvariante festgelegt wurden, kann die Berechnung gestartet werden. Dies kann zum einen über das Kontextmenü der jeweiligen Hydraulikvariante erfolgen.

Abbildung 68: Ausführen der Hydraulikvariante und Start der Berechnung über Kontextmenü im Projektbaum Zum anderen kann über die Menüleiste Bearbeiten/Berechnen/Variante Berechnen… ein Berechnungsdialog angezeigt werden. In diesem Dialog können die verschiedenen Varianten ausgeführt werden, indem diese einfach über den Pfeil in das rechte Fenster geschoben werden.


Abbildung 69: Dialog zur Auswahl der zu startenden Hydraulikvarianten   Nach einem erfolgreichen Start der DYNA Berechnung öffnet sich die Fortschrittsanzeige:

Abbildung 70: Fortschrittsanzeige für die Berechnung mit Dyna In diesem Fenster kann nach Erscheinen der roten Eingabeaufforderung (unten rechts) jeder einzelne Regen hinterher noch einmal aktiviert werden, um sich das Gesamtverhalten des Netzes in Bezug auf die Kontinuität vor Augen zu führen. Deutlich erkennbar wird hier stets die Rückführung der Belastung auf den Trockenwetterzustand. d.h. es wird stets die Frage beantwortet, ob der angesetzte Parameter für die Simulationsdauer der Trockenperiode ausgereicht hat, um das Netz wieder in den (stabilen, konstanten) Trockenwetterzustand zurückzuführen. Eine weitere Möglichkeit den Berechnungsfortschritt zu beobachten geht über das Kontextmenü der jeweiligen Berechnungsvariante (Ausführen/Berechnungsstatus).

Abbildung 71: Dialog für den Berechnungsstatus   Das Berechnungsende wird dann im Meldungsfenster angezeigt:

Abbildung 72: Ergebnis in den Meldungen über das Ende der Berechnung  

Auswertung der Berechnungen

A. Hydraulikvariante Ergebnistabelle Nach erfolgreicher Ausführung der Berechnung, gibt es verschiede Wege die Ergebnisse zu begutachten und auszuwerten. Eine wesentliche Zusammenfassung aller Berechnungsergebnisse wird im Reiter Ergebnisse in der jeweiligen Hydraulikvariante aufgelistet. Diese Anzeige kann sehr gut zur Plausibilitätskontrolle herangezogen werden, da hier auch die Eingangsdaten nochmals eingehend aufgelistet werden.

Abbildung 73: Zusammenfassung der Ergebnisse in der jeweiligen Hydraulikvariante   B. Einzelbetrachtung von Haltungen Die Ergebnisse für die berechneten Haltungen werden in jedem Eigenschaftsdialog derselbigen festgehalten. Zum einen können die Ergebnisse nach Auswahl einer bestimmten Haltung (mit dem Icon ) über den Reiter Hydraulik aufgerufen werden. Hier kann über die Dropdown-Liste die gewünscht Hydraulikvariante ausgewählt werden. Voreingestellt ist immer die im Projektbaum aktive Variante. In diesem Dialog sind alle wichtigen hydraulischen Werte (Maximalwerte über alle Regenereignisse) aus der Berechnung zusammengefasst. Über den Button Individuelle regenspezifische Ergebnisse… können alle Ergebnisse der einzelnen Regenereignisse in Tabellenform aufgerufen werden.

Abbildung 74:Eigenschaftsdialog der Haltung für die Ergebnisse der Hydraulikberechnung

Abbildung 75: Dialog für das Anzeigen individueller regenspezifischen Ergebnisse Eine weitere Möglichkeit die Auslastung der Haltungen anhand der Energiehöhe und Wasserstands-linie zu erfassen befindet sich in der Abschnittsansicht im Reiter „Geometrie“. Hier wird das Ergebnis grafisch dargestellt.

Abbildung 76: Ergebnis der Berechnung wird grafisch auch im Reiter "Geometrie" in jeder Haltung angezeigt Über das Icon können auch einzelne Haltung ausgewählt werden, um den Abflussganglinienverlauf für verschiedene Regenereignisse anzuzeigen. Nach Auswahl der gewünschten Haltung öffnet sich ein Dialogfenster mit den Regenereignissen der verschiedenen Hydraulikvarianten. Mit Auswahl einer oder mehreren Regenereignissen öffnet ein Diagramm mit der ausgewählten Abflussganglinie.

Abbildung 77: Dialog zum Auswählen des Regenereignisses der jeweiligen Hydraulikvariante

Abbildung 78: Dialog zur ausgewählten Flutkurve   C. Einzelbetrachtung von Schächten Auch für die Knoten (Schächte/ Sonderbauwerke) können die Ergebnisse einzeln begutachtet und ausgewertet werden. Wie bei den Abschnitten, besteht im Eigenschaftsdialog jedes Knotenpunktes ein eigener Reiter Hydraulik zur Verfügung. Bei einfachen Knoten werden die Überstauereignisse der einzelnen Regenereignisse aufgelistet.

Abbildung 79: Eigenschaftsdialog Hydraulik des ausgewählten Knoten   Der Dialog wurde für Sonderbauwerke je nach TYP angepasst, sodass alle relevanten Daten des jeweiligen Sonderbauwerks für die durchgeführte Berechnung angezeigt werden.

Abbildung 80: Eigenschaftsdialog Hydraulik des ausgewählten Sonderbauwerks Rue 4 Über die Icons und können auch einzelne Knoten ausgewählt werden, um die Füllstandsganglinie und die Volumenganglinie für verschiedene Regenereignisse anzuzeigen zu lassen. Nach Auswahl des gewünschten Knoten (auch Sonderbauwerke) öffnet sich ein Dialogfenster mit den Regenereignissen der verschiedenen Hydraulikvarianten. Mit Auswahl einer oder mehreren Regenereignissen wird ein Diagramm mit der jeweiligen Füllstands- oder Volumenganglinie geöffnet.

Abbildung 81: Dialog zum Auswählen des Regenereignisses der jeweiligen Hydraulikvariante Im folgenden des Ergebnis der Füllstandskurve für die ausgewählte Hydraulikvariante

Abbildung 82: Dialog zur ausgewählten Flutkurve

D. Ansichtskonfiguration Um die Ergebnisse der verschiedenen Haltungen und Schächte einfach und verständlich darzustellen, können in ++Systems die Ansichtskonfigurationen genutzt werden. In den Farbkonfigurationen lassen sich hierfür die Ergebnisse der Hydraulikvariante in Abhängigkeit des numerischen Wertes einfärben. In diesem Fall dient das maximale Überstauvolumen je nach erreichtem Wert der einzelnen Schächte als Farbindikator.

Abbildung 83:Dialog zum Ändern der Farbkonfiguration in Abhängigkeit des Ergebnisses   Über die Ansichtskonfigurationen kann darüber hinaus die Größendarstellung an das Ergebnis angepasst und ausgeschrieben werden.

Abbildung 84: Dialog zum Ändern der Ansichtskonfiguration der Knotenansicht in Abhängigkeit des Ergebnisses Mit der Auswahl der Ansichtskonfiguration wird das Ergebnis im Projektfenster angezeigt. Mit den Einstellungen vergrößert sich der Knotenradius in Abhängigkeit des Überstauvolumens und der Wert des Volumens wird in der Knotenbox über dem Knotennamen dargestellt. Des Weiteren werden die Knoten je nach Überstauvolumen eingefärbt, sodass eine einfache und schnelle Bewertung der Ergebnisse für das Gesamtsystem möglich ist. Die Einstellungen können für jeden berechneten Parameter erfolgen und ermöglichen somit eine individuelle Darstellung der Ergebnisse. Durch Drag & Drop lassen sich die Ansichtskonfigurationen einfach in andere Projekte übernehmen oder können bei der Erstellung einer Vorlagendatei gespeichert werden.

Abbildung 85: Ergebnis der veränderten Ansichtskonfiguration in Abhängigkeit von den Berechnungsergebnissen E. Längsschnitte Wie zuvor erwähnt lassen sich Längsschnitte manuell über das das Icon oder automatisch nach den Kanalnummern mit dem Icon erzeugen. Für den manuellen Längsschnitt werden zwei Knoten ausgewählt, welche miteinander über Haltungen verbunden sind. Das Ergebnis zeigt einen Längsschnitt für die Haltungen, welche die Knotenpunkte auf direkten Weg verbinden. Falls eine Hydraulikvariante gerechnet wurde ist es möglich die maximale Wasserspiegellage und die Energiehöhe abzulesen. Diese werden in der Grafik mit der roten (Energie) und blauen (Wasserspiegel) Linie dargestellt.

Abbildung 86: Beispiel für einen Längsschnitt mit der Wasserstandslinie und Energiehöhe F. Planerstellung ++Systems bietet eine einfache Möglichkeit die Ergebnisse in Plänen festzuhalten und in verschiedenen Formaten auszuspielen. Hierfür werden die Module Plangitter und Plankonfiguration im Projektbaum Ansicht benötigt. Im ersten Schritt wird ein neues Plangitter über das Kontextmenü erstellt. Bei einem Doppelklick auf das erstelle Plangitter öffnet sich der Bearbeitungsdialog.

Abbildung 87: Dialog zum Bearbeiten des neu erstellten Plangitter Mit dem roten Kreuzungspunkt lässt sich der Planausschnitt mit der linken Maustaste über den gewünschten Ausschnitt ziehen. Mit der rechten Maustaste kann man den eigentlichen Bildausschnitt im Hintergrund verschieben. Zudem müssen die Druckeinstellungen angepasst werden. Im nächsten Schritt wird eine neue Plankonfiguration über das Kontextmenü im Projektbaum erstellt. Auch hier kann der Bearbeitungsdialog über Doppelklick der jeweiligen Plankonfiguration geöffnet werden. In diesem Dialog werden die Layouts verwaltet und die Legenden angepasst. Dafür kann eine Vektorgrafik erzeugt werden, welche im Nachgang noch bearbeitet werden muss. Dafür wird das interne Grafikprogramm geöffnet, wo die Legende und der Plankopf angepasst werden können.

Abbildung 88: Dialog zum Bearbeiten der Plankonfigurationen   Der Plan kann über das Kontextmenü der Plankonfiguration zum einen vorab angeschaut werden oder direkt anhand im Plangitter festgelegten Druckereinstellungen gedruckt werden.