Vergleich hydrologische und hydraulische Modelle
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Version vom 12. Februar 2025, 15:17 Uhr von Admintandler (Diskussion | Beiträge)
Hydrologisches Modell (WASIM; NASIM, EGL-X, etc..)
Anwendungen:
- Abflussvorhersage in größeren Flusseinzugsgebiet >25 km²
- Bewertung von Landnutzungsänderungen auf den Wasserhaushalt
- Bedingt: Hochwasservorhersage und Risikomanagement
- Langfristige Wasserressourcenbewertung
- Einheitsganglinienermittlung
Vorteile:
- Betrachtet das gesamte Einzugsgebiet.
- Weniger datenintensiv, da topografische und meteorologische Daten ausreichen können.
- Simuliert hydrologische Prozesse über längere Zeiträume.
- Sehr geringe räumliche und zeitliche Auflösung
- Schnelle „Abschätzung“ von Abflusswerten
Nachteile:
- Geringe räumliche Auflößung der Modelle:
- Lokale Topographie nur einen geringen Einfluss;
- Abbildung von Bauwerken und besonderen Abflussbegrenzungen nur sehr eingeschränkt möglich und somit nicht für kleine Einzugsgebiete <25 km² ausgelegt!
- Meist nur eine sehr geringe Datenbasis im Vergleich zu hydraulischen Modellen;
- Keine detaillierte Darstellung der Strömungsdynamik in Flüssen oder Kanälen (Druckabfluss, Rückstau, etc nicht berücksichtigt)
- Häufig veraltete Berechnungsansätze nach LUTZ (SCS Verfahren) oder DVWK.
- Nicht Zeitsynchron
Die Hydrologischen Modelle haben sicherlich für größere Einzugsgebiete (Gewässer I und II Ordnung) sicherlich noch einiges an Relevanz, da hier über einen längeren Zeitraum veränderte Parameter beobachtet und bewertetet werden können, wie zum Beispiel Landnutzung und Versickerung/Verdunstung etc. Für die Bewertung von kleinen Einzugsgebieten sind diese aus meiner Sicht aber nicht zu verwenden!
Hydraulisches Modell (wie GeoCPM, Hydro_As2d, Hecras etc..)
Ein hydraulisches Modell fokussiert sich auf die Strömungsdynamik von Wasser in Flüssen, Kanälen, Rohrleitungen oder Hochwassergebieten. Es berücksichtigt Parameter wie Fließgeschwindigkeit, Wasserspiegelhöhe, Druck und Strömungsverhalten. Anwendungen:
- Detaillierte Hochwasseranalysen
- Planung von hydraulischen Bauwerken (z. B. Brücken, Wehre, Kanäle)
- Untersuchung der Strömungsdynamik in urbanen Gebieten, Thema Starkregen
- Analyse der Auswirkungen von Flussregulierungen
Vorteile:
- Hohe räumliche und zeitliche Auflösung.
- Berücksichtigt präzise Strömungsmechanismen und Wasserstände.
- Detaillierte Aussagen über lokale hydraulische Prozesse.
- Durch die fortschreitende Hardware und Berechnungsansätze können inzwischen Einzugsgebiete bis zu 150 km² gerechnet werden
- Zeitsynchron
Nachteile:
- Erfordert detaillierte Daten (Hohe Auflösung)
- Hoher Rechenaufwand