Vergleich hydrologische und hydraulische Modelle

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Hydrologisches Modell (WASIM; NASIM, EGL-X, etc..)

Anwendungen:

  • Abflussvorhersage in größeren Flusseinzugsgebiet >25 km²
  • Bewertung von Landnutzungsänderungen auf den Wasserhaushalt
  • Bedingt: Hochwasservorhersage und Risikomanagement
  • Langfristige Wasserressourcenbewertung
  • Einheitsganglinienermittlung

Vorteile:

  • Betrachtet das gesamte Einzugsgebiet.
  • Weniger datenintensiv, da topografische und meteorologische Daten ausreichen können.
  • Simuliert hydrologische Prozesse über längere Zeiträume.
  • Sehr geringe räumliche und zeitliche Auflösung
  • Schnelle „Abschätzung“ von Abflusswerten

Nachteile:

  • Geringe räumliche Auflößung der Modelle:
    • Lokale Topographie nur einen geringen Einfluss;
    • Abbildung von Bauwerken und besonderen Abflussbegrenzungen nur sehr eingeschränkt möglich und somit nicht für kleine Einzugsgebiete <25 km² ausgelegt!
  • Meist nur eine sehr geringe Datenbasis im Vergleich zu hydraulischen Modellen;
  • Keine detaillierte Darstellung der Strömungsdynamik in Flüssen oder Kanälen (Druckabfluss, Rückstau, etc nicht berücksichtigt)
  • Häufig veraltete Berechnungsansätze nach LUTZ (SCS Verfahren) oder DVWK.
  • Nicht Zeitsynchron

Die Hydrologischen Modelle haben sicherlich für größere Einzugsgebiete (Gewässer I und II Ordnung) sicherlich noch einiges an Relevanz, da hier über einen längeren Zeitraum veränderte Parameter beobachtet und bewertetet werden können, wie zum Beispiel Landnutzung und Versickerung/Verdunstung etc. Für die Bewertung von kleinen Einzugsgebieten sind diese aus meiner Sicht aber nicht zu verwenden!


Hydraulisches Modell (wie GeoCPM, Hydro_As2d, Hecras etc..)

Ein hydraulisches Modell fokussiert sich auf die Strömungsdynamik von Wasser in Flüssen, Kanälen, Rohrleitungen oder Hochwassergebieten. Es berücksichtigt Parameter wie Fließgeschwindigkeit, Wasserspiegelhöhe, Druck und Strömungsverhalten. Anwendungen:

  • Detaillierte Hochwasseranalysen
  • Planung von hydraulischen Bauwerken (z. B. Brücken, Wehre, Kanäle)
  • Untersuchung der Strömungsdynamik in urbanen Gebieten, Thema Starkregen
  • Analyse der Auswirkungen von Flussregulierungen

Vorteile:

  • Hohe räumliche und zeitliche Auflösung.
  • Berücksichtigt präzise Strömungsmechanismen und Wasserstände.
  • Detaillierte Aussagen über lokale hydraulische Prozesse.
  • Durch die fortschreitende Hardware und Berechnungsansätze können inzwischen Einzugsgebiete bis zu 150 km² gerechnet werden
  • Zeitsynchron

Nachteile:

  • Erfordert detaillierte Daten (Hohe Auflösung)
  • Hoher Rechenaufwand