Haltungslängen

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Die Haltungslänge wird in ++SYSTEMS definiert als 2D Abstand der Schachtmittelpunkte von Anfangs- und Endschacht. In ++SYSTEMS können aber die verschiedenen Varianten zentriert und peripher gesetzt und verwaltet werden, um die tatsächliche Rohrlänge zu ermitteln.

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Liegen beide Rohranschlusspunkte zentriert vor ist die Haltungslänge gleich der berechneten Länge. Bei einem peripheren Rohranschlusspunkt kann die Länge berechnet als 2D Abstand der Rohranschlusspunkte problemlos gerechnet werden.

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Für die Haltungslänge wird es schon schwieriger da ein Schacht beispielsweise einen Bauwerksumriss haben kann, somit kein definierter „Schachtmittelpunkt“ vorliegt. Ist der Schacht kreisförmig wird dessen Radius zur Länge berechnet addiert. Hat der Schacht einen Bauwerksumriss wird der Radius, eines mit dem Bauwerksumriss flächengleichen Kreises, addiert. Dies führt nicht immer zu einem plausiblen Ergebnis, je nach Form des Umrisses kann eine Haltungslänge entstehen die wesentlich länger ist als logisch erscheint.

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Beispiel: In folgender Haltung wurde die Länge mit 32,922 m peripher am Endschacht berechnet. Der Radius am Endschacht ergibt sich aus der Hydraulikvariante mit 0.564 m zentriert am Anfangsschacht. Daraus folgt eine Abschnittslänge von 32,922 m + 2 x 0.564 m = 34.050.

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Nutzt man "Länge eingegeben" ersetzt diese "Länge berechnet". Erfolgt eine Umstellung im Haltungsdialog muss erst mit OK der Dialog geschlossen werden, beim erneuten öffnen wird die neue Abschnittslänge auch angezeigt. Die Rohrlänge basiert immer auf der Länge berechnet bzw. Länge eingegeben und ist eine 3D Länge.

Was gilt in der der Hydraulik: DYNA rechnet immer mit peripheren Anschlusspunkten und 3D Längen. Ist der Rohranschlusspunkt bereits peripher wird dieser verwendet ist dieser zentriert wird dieser „peripherisiert“. Das Haltungsgefälle wird dabei gleich belassen. Ausnahmen sind Sonderbauwerke, hier erwarten wir vom Anwender dass die Rohranschlusspunkte peripher gesetzt werden, daher wird hier nicht umgerechnet. Als Grund ist hier die häufig verwendeten Bauwerksumrisse zu nennen, welche eine eindeutige Peripherisierung nicht möglich ist. Dabei werden am Anfang der Berechnungen Warnmeldung bei Start der Berechnung im Meldungsfenster ausgegeben:

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Rohranschlusspunkte

Hier definieren Sie die Rohranschlusspunkte und die Haltungslänge. Als Haltungslänge gilt grundsätzlich der horizontale Abstand der Schachtmittelpunkte voneinander. Lediglich bei Sonderbauwerken endet die Haltungslänge der dort angeschlossenen Haltung an der Bauwerkswand am sogenannten peripheren Anschlusspunkt. ++SYSTEMS ermöglicht die Erfassung und Darstellung der Anschlusspunkte sowohl zentriert als auch peripher, wobei sich das Attribut „peripher“ unabhängig von der Lagekoordinate nur auf die Höhenkote bezieht. Die Lagekoordinate ph birgt von sich aus diese Information in sich. Sei nun ps die zugehörige Schachtmittelpunktskoordinate, so können vier verschiedene Situationen für die Rohranschlusspunkte abgebildet werden:

  • Fall 1: Lagekoordinate Peripher(|p-ps|>0.1); Höhenkote z Peripher
  • Fall 2: Lagekoordinate Peripher(|p-ps|>0.1); Höhenkote z Zentriert (=Roter Punkt)
  • Fall 3: Lagekoordinate Peripher(|p-ps|= 0); Höhenkote z Peripher (=Roter Punkt)
  • Fall 4: Lagekoordinate Peripher(|p-ps|= 0); Höhenkote z Zentriert

In den Fällen 2 und 3 handelt es sich nicht um Punkte im Anschauungsraum im Sinne einer Definition eines dreidimensionalen Punktes. Die z-Koordinate liegt nicht senkrecht über der Lagekoordinate. Diese Situation wird im Dialog mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

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Der Dialog enthält die notwendigen Schaltknöpfe, um eine Bereinigung der Situation herbeizuführen. Handelt es sich dabei um einen Eingabefehler und die Höhenkoten sind in Wirklichkeit zentriert, so kann dieser leicht dadurch korrigiert werden, indem in der Listbox für die Lage die Option „zentriert“ statt „peripher“ gewählt wird. Wurde die Höhenkote tatsächlich an der Schachtwand gemessen, so kann diese Situation auch so beibehalten werden. Sie ist dann wohldefiniert.

Die Buttons „Umrechnen mit gleichem Gefälle“ sind hauptsächlich in denjenigen Fällen von praktischem Nutzen, wenn an Sonderbauwerken (mit Umriss) zentrierte Anschlusspunkte peripherisiert werden sollen. Denn solche peripheren Anschlusspunkte werden von der hydraulischen Berechnung verlangt. Diese können – etwas abweichend von der Überschrift - wahlweise auch „sohlgleich“ unter Abänderung des Gefälles abgeschnitten werden. Das Programm erkennt dabei selbst, ob es sich um ein Bauwerk (mit Umriss) oder um einen Standardschacht handelt.

Funktion - Rohranschlusspunkte auf Bauwerken peripher setzen

Diese Funktion kann vor einer Berechnung ausgeführt werden. Es ist eine iterierte Folge der Anwendung des Haltungsgeometriedialogs: „Umrechnung mit gleichem Gefälle“. Hierzu wird ein Automatismus ausgeführt, welcher die Berechnungen vor Allem an Bauwerken realitätsnäher gestaltet, da an Bauwerken die Rohranschlusspunkte nicht angepasst werden. Zudem können mit dieser Funktion grobe Geometriefehler aufgedeckt werden. Ein weiteres Ziel dieser Funktion ist es die Warnungen zu reduzieren (ca.90 %), mit der Folge, dass die wichtigen Warnungen nicht übersehen werden.


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