Sonderbauwerke: Unterschied zwischen den Versionen
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Bei der Modellierung von Sonderbauwerken in ++Systems sollte man sich von den wasserwirtschaftlichen Begriffen lösen und dafür die rein hydraulische Funktionalität im Auge haben. | Bei der Modellierung von Sonderbauwerken in ++Systems sollte man sich von den wasserwirtschaftlichen Begriffen lösen und dafür die rein hydraulische Funktionalität im Auge haben. | ||
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<br> Hierfür wurden vorrangig die Sonderbauwerke von Typ 61 bis 68 entwickelt, um verschiedenste hydraulische Einbauten modellieren zu können. | <br> Hierfür wurden vorrangig die Sonderbauwerke von Typ 61 bis 68 entwickelt, um verschiedenste hydraulische Einbauten modellieren zu können. | ||
Version vom 18. Januar 2024, 13:41 Uhr
Durch das gewachsene Progammsystem enstanden über die Entwicklung verschiedene Sonderbauwerke für die hydraulischen Berechnungskerne FLUT und DYNA.
Im weiteren Verlauf wird auf die Definition, Anwendungsbereiche und Modellierungshilfen eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
Sonderbauwerkstypen
HINWEIS:
Für die Berechnungen werden die Sonderbauwerkstypen 30-32, 61-68, 80-81 und 90-92 empfohlen.
Die restlichen Sonderbauwerkstypen werden für das Zeitbeiwertverfahren , sowie für ältere Modelle verwendet, werden jedoch nicht mehr gepflegt und sind nicht mehr aktuell gehalten!
Die nicht aktuellen Bauwerke wurden mit einem roten Hintergrund hervorgehoben.
Nummer | TYP | Empfohlen | Beschreibung | Eingabe |
---|---|---|---|---|
Verweigungsbauwerke haben in DYNA-Berechnungen keinen Einfluss, da Wechselwirkungen aus Geometrien berücksichtigt werden. Die 10er Bauwerke können dennoch zur Ausgabe in DYNA genutzt werden. Hierdurch können besondere Knotenverzweigungen in den Bauwerkslisten mit aufgelistet werden. | ||||
10 | Verzweigung als Normalschacht | nicht aktuell | Einfache Verzweigungen müssen nicht zwingend als Sonderbauwerk angelegt werden. Die Abflussverteilung erfolgt auf Grundlage der hydraulischen Verhältnisse. Typ10 hat rein informativen Charakter und kann mit Symbol und Sonderbauwerksbeschriftung belegt werden. | Keine Eingaben erforderlich |
11 | Verzweigung mit Bauwerksdaten | nicht aktuell | Es kann für FLUT ein Energieverlustbeiwert angesetz werden, in DYNA werden Schachtverluste automatisch aus der Geometrie hergeleitet. Energieverlustbeiwert im Verzweigungsbauwerk. Wird dieser Wert nicht angegeben, wird mit dem (Zeta-)Wert 0.5 gerechnet. | Flut-Eingabe erforderlich |
12 | Verzweigung mit Verteilungsverhältnis | nicht aktuell | Eine Verzweigung mit anteiliger Aufteilung. Es kann festgelegt werden welcher Anteil des Zuflusses in die Ablaufhaltung gerechnet wird. Der Rest wird in die Entlastungs.- bzw. 2. Ablaufhaltung gerechnet. Dies kann in der Realität nur durch aktive Steuerung erreicht werden. Handelt es sich um eine Verbundsteuerung mit Auswertung mehrere Sensoren im Netz ist das Zusatzmodul CONTROL anzuwenden. | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
13 | Verzweigung mit begrenzten Abfluss | nicht aktuell | Grenzwasserstand und Grenzdurchfluss. Der Weiterführende Kanal muss natürlich in der Lage sein den geforderten Anteil des Gesamtzuflusses abzuleiten. | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
14 | Verzweigung mit Wehrschwelle | nicht aktuell | Verzweigung mit Entlastung über Wehrschwelle, Drosselung rein über Profil-Querschnitt des Ablaufhaltung. Typ 62 bietet hier wesentlich mehr Möglichkeiten. Überfallbeiwert - ohne Eingabe wird mit 0.6 gerechnet | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
Pumpwerke vom Typ 30 oder Typ 32 sind im Gegensatz zu den Pumpen, die über die "60er-"Bauwerkstypen definiert werden können, sog. ideale Pumpwerke, die sämtliche Zuflüsse rückstaufrei ableiten können. | ||||
30 | Ideale Pumpstation mit Normalabfluss | aktuell | Ideale Pumpe, jeglicher Zufluss wird zum Ende der weiterführenden Druckrohrleitung weitergerechnet. Intern wird hier ein fiktiver Auslauf Typ90 (Normalabfluss) gerechnet und die Auslaufmenge am Ende der Druckrohrleitung wieder zugeführt. Es erfolgt keine Drucknetzberechnung. Wird der Querschnitt der Druckrohrleitung für die Durchflussmenge zu klein gewählt entstehen hohe Geschwindigkeiten, dies hat in DYNA Einfluss auf die Schachtverluste. Bei hohen Gescheindikeiten gibt es eine Warnmeldung. | keine Eingabe erforderlich |
32 | Ideale Pumpstation mit Grenzabfluss | nicht aktuell | wie Typ 30, der fiktive Auslauf wird aber gerechnet wie ein Typ 92 (Grenzabfluss) | keine Eingabe erforderlich |
Die Regenüberläufe TYP 51 bis 55 wurden im wesentlichen für FLUT entwickelt, der Abfluss kann hier unterschiedlich begrenzt werden, in FLUT haben diese Bauwerke kein Volumen. Besser, da individueller konfigurierbar werden Bauwerke Typ 61 bis 68 empfohlen! | ||||
51 | Regenüberauf TYP 51 | nicht aktuell | Regenüberlauf mit Entlastung - Flut-Bauwerk | Flut-Eingabe erforderlich |
52 | Regenüberauf mit Bodenöffnung | nicht aktuell | Regenüberlauf - Flut-Bauwerk | Flut-Eingabe erforderlich |
53 | Regenüberauf als einseitiges Streichwehr | nicht aktuell | wie Typ 14, Entlastung über Wehr, nur Rohrdrossel - besser Typ 62 verwenden | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
55 | Regenüberauf als einseitiges Streichwehr mit beschränkten Abfluss | nicht aktuell | Entlastung über Wehr, Ablaufbeschränkung möglich - besser Typ 62 verwenden | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
Die 60er-Bauwerke werden für die Bauwerksmodellierung empfohlen. Hierbei ist auch eine Volumenabbildung möglich. | ||||
61 | Abflussregulierung ohne Überlauf | aktuell | Ablauf über Abschieberung, Rohrdrossel, Drossel oder Pumpe - keine Entlastungsschwelle. Einsatz bei klassischer Pumpstation oder Drosselbauwerk | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
62 | Abflussregulierung mit Wehrkrone | aktuell | wie Typ 61, zusätzlicher Beckenüberlauf. Wahlweise mit fester Wehrhöhe oder absenkbarem Wehr um Stauziel einzuhalten) | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
63 | Abflussregulierung mit Wehröffnung | aktuell | wie Typ 62 jedoch Klärüberlauf statt Beckenüberlauf, der Klärüberlauf ist in seiner Höhe beschränkt (Spalt) | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
64 | Abflussregulierung mit Wehrkrone und Wehröffnung | aktuell | wie Typ 62 und 63 zusammen, Becken.- und Klärüberlauf. Dies ist das aufwändigste Einzelbauwerk | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
65 | Rückhaltekanal (ohne Überlauf) | aktuell | wie Typ 61 - statt Beckenvolumen wird die Anzahl der als Stauraumkanal zu betrachtenden Haltungen angegeben. Für DYNA ist jegliche Haltung zugleich Stauraum. Es geht um anrechenbare Volumina die in Ergebnislisten ausgegeben werden | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
66 | Stauraumkanal mit Beckenüberlauf | aktuell | Stauraumkanal mit einer Entlastungsswelle (Beckenüberlauf) | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
67 | Stauraumkanal mit Klärüberlauf | aktuell | Stauraumkanal mit einer Entlastungsschwelle (Klärüberlauf) | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
68 | Stauraumkanal mit Becken- und Klärüberlauf | aktuell | Stauraumkanal - mit zwei Entlastungsschwellen | Dyna/Flut-Eingabe erforderlich |
71 | Düker | nicht aktuell | Flutbauwerk für Düker | Nur Flut-Eingabe |
Die 80er-Bauwerke können nur an einem Anfangsschacht abgebildet werden! | ||||
80 | Flutkurve | aktuell | Übergabe von Flutkurven oder verwenden des SCS Verfahren für Außengebiete. Bauwerk kann nur an einem Anfangsschacht angesetzt werden. | Eingabe erforderlich |
81 | Außengebiete | aktuell | Über das Bauwerk Außengebiet kann an einem Anfangsschacht über entsprechende Dateneingabe ein Außengebietszufluss angesetzt werden. Alternativ kann die Außengebietsfläche grafisch erfasst und einer Haltung zugeordnet werden oder über das SCS Verfahren als Flutkurve Typ 80 abgebildet werden. | Eingabe erforderlich |
Auslaufbauwerk Typ 90 wird auch automatisch am Netzende eines Kanalstranges gerechnet, vorausgesetzt es gibt nur eine Zuflusshaltung. Enden mehr als eine Haltung an einem Endschacht muss dieser explizit auf ein Auslaufbauwerk gesetzt werden, ansonsten erfolgt ene Fehlermeldung bei Berechnungsstart. | ||||
90 | Auslaufbauwerk mit Normalwasserstand auch bei Strömen | aktuell | Keine Berücksichtigung von Vorfluterwasserständen | keine Eingabe erforderlich |
91 | Auslaufbawerk mit Vorfluterwasserstand | aktuell | Mitberücksichtigen von konstanten und variablen Vorfluterwasserständen | Eingabe erforderlich |
92 | Auslaufbauwerk mit Minimum aus Grenz- (bei Strömen) und | aktuell | Besonderes Auslaufbauwerk | Eingabe erforderlich |
Sonderbauwerke Typ 61-68
Bei der Modellierung von Sonderbauwerken in ++Systems sollte man sich von den wasserwirtschaftlichen Begriffen lösen und dafür die rein hydraulische Funktionalität im Auge haben.
Hierfür wurden vorrangig die Sonderbauwerke von Typ 61 bis 68 entwickelt, um verschiedenste hydraulische Einbauten modellieren zu können.
Hydraulisch relevante Information bei der Modellierung von Sonderbauwerken Typ 61-68:
- Ablauf und Abflussberechnung
- Volumensbildung
- Entlastungsmöglichkeiten (Überlauf/Wehre)
- Entleerung
Ablauf und Abflussberechnung
In ++ SYSTEMS können in den 60er-Bauwerken zwischen verschiedene Drosselarten der Abläufen gewählt werden.
Das ermöglicht eine realitätsnahe Abbildung der zu modellierenden Sonderbauwerke.
Die Ablaufeinstellungen können in drei Hauptbereiche unterteilt werden: Ablauf, Wandöffnung/Schieber und Abflussberechnung.
In der nachfolgenden Abbildung wird der Ablaufbereich innerhalb der 60er-Bauwerken dargestellt und es auf etwaige Einstellmöglichkeiten eingegangen. Dieser Bereich ist in allen Dialogen der 60er-Bauwerke identisch aufgebaut.
Ablauf
Unter Ablauf muss die ablaufende Haltung bestimmt werden. Diese kann eine Freispiegelleitung oder Druckleitung sein.
In Abhängigkeit des Ablaufssystems verändert sich der Dialog im Bereich Abflussberechnung die Ableitung erfolgt über eine Drossel oder eine Pumpe.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit einen Ablauf mit einer Rückstauklappe zu versehen.
Wandöffnung/Schieber
Für den Fall einer bekannten Schieberstellungen an einem Sonderbauwerk, kann diese Gegebenheit über die Funktion Wandöffnung modelliert werden.
- Um die Funktion nutzen zu können, muss die Abflussberechnung über Abschnittsdaten (Drosselstrecke) oder als beschränkten Abfluss erfolgen.
- Für die Berechnung des Abflusses durch die Schieberung wird in DYNA eine Zwischenhaltung mit einer Mindestlänge von 1,5m erzeugt. Diese ist für den Anwender nicht sichtbar.
- Bei der Wahl eines Schieberprofils wird die "verdrängte" Fläche ermittelt und daraufhin ein vereinfachter waagrechter Schieber gesetzt, welcher mit der entsprechenden Höhe das Profil abschiebert. Dabei kann es vorkommen, das zum Beispiel bei Abschieberung mit einen Kreisprofil, die Schieberstellung deutlich höher liegt als angenommen.
- Die Wandöffnung sitzt immer auf der Bauwerkssohle, unabhängig von der Sohle der weiterführenden Haltung und der Entlastungshaltung.
- Verlustbeiwert: Erhöht den kB-Wert der nachfolgenden Haltung und erhöht somit den Verlustansatz bei der Ableitung!
Variantenabhängiges Attribut | Einheit | Beschreibung |
---|---|---|
Ablauf Profilhöhe | [m] | Der Knoten muss ein Sonderbauwerktyp 61-68 sein - Wenn die Wandöffnung aktiv ist, kann über dieses Attribute die Profilhöhe der Wandöffnung variantenabhängig angepasst werden! |
Ablauf Profilbreite | [m] | Der Knoten muss ein Sonderbauwerktyp 61-68 sein - Wenn die Wandöffnung aktiv ist, kann über dieses Attribute die Profilhöhe der Wandöffnung variantenabhängig angepasst werden! |
HINWEIS: Das Projekt ist nicht rechenbar, wenn eine Wandöffnung verwendet wird, aber die Eingabefelder der Breite und Höhe nicht ausgefüllt sind!
Abflussberechnung
Abschnittsdaten (Drosselstrecke)
- Die hydraulischen Eigenschaften der gewählten Ablaufhaltung mit deren Gefälle, Profilform, kB-Wert, sowie der Füllstand im Bauwerk bestimmen die Abflussmenge.
- Die angeschlossene Haltung muss eine Freispiegelhaltung sein.
- Für den Fall einer bekannten Schieberstellungen an dem gewählten Sonderbauwerk kann diese unter Wandöffnung im Sonderbauwerksdialog modelliert werden.
Beschränkter Abfluss [l/s]
- Abhängig, ob die abgehende Haltung eine Freispiegel oder Druckrohrleitung ist, wird der angegebene Wert als maximaler Drosselabfluss oder konstanter Pumpenabfluss gerechnet.
- Die Eingabe kann entweder als Gesamtabfluss oder Regenabfluss erfolgen.
Hierbei wird bei der Ausfall von Regen zum Abfluss noch das Trockenwetter hinzugenommen ( TW + angegebene Menge Regenabfluss).
FLUT benötigt hierfür einen „Regenabfluss“. In DYNA kann beides verwendet werden.
Kennlinie
- Kennlinien beschreiben eine Beziehung zwischen Füllstand im Knoten (Schacht bzw. Sonderbauwerk) zum Abfluss Q in der Abflusshaltung.
- Es wird unterschieden zwischen Drosselkennlinie und Pumpenkennlinie.
- Die beiden Kennlinienarten können auf Globaler Ebene oder für einzelne Hydraulikvarianten angelegt werden, um verschiedene Planungsstände abbilden zu können. Hierbei greift immer zunächst die Kennlinie in den Hydraulikvariante.
Kennlinien unterteilen sich in Abschnitte in denen es jeweils mindestens 2 Punkte gibt. Ein Folgeabschnitt muss mit der gleichen Höhe beginnen wie der vorherige Abschnitt geendet hat. Ein neuer Abschnitt ist immer dann erforderlich wenn ein „Stetigkeitssprung“ vorliegt, beispielsweise eine weitere Pumpe einschaltet. Ab dem zweiten Abschnitt kann eine Hysterese angegeben werden. Um diesen Wert verzögert sich der Rücksprung in den vorherigen Abschnitt bei fallendem Wasserspiegel. Damit kann der Ausschaltwasserspiegel niedriger liegen als der Einschaltwasserspiegel. Dies gewährleistet dass eine Pumpe nicht ständig ein- und wieder ausschaltet da erst das Differenzvolumen gepumpt werden muss.
Anzeigen der Pumpenkennlinie als Diagramm:
Pumpenkennlinie
Die Auswahl der Kennlinie erfolgt im Bauwerksdialog. Die Werte QB und HB sind Faktoren um die Kennlinienwerte für Höhe und Menge zu multiplizieren. Bei Standardwert 1 wird die Kennlinie unverändert angesetzt.
Der Referenzfüllstand kann vom aktuellen Bauwerk, aber auch jedem anderen Schacht abgegriffen werden. Beispielsweise beginnt die Beckenentleerung erst dann wenn vor dem Regenüberlauf der Füllstand einen gewissen Wert unterschreitet.
Volumensbildung der Sonderbauwerke
Das Volumen wird über die Eingabe der Grundfläche bestimmt. Dabei kann entweder eine Grundfläche, die für den gesamten Höhenverlauf des Bauwerkes gilt, angegeben werden oder eine vertikale Formveränderung mit beliebigen „Höhenschnitten“.
Nur eine Grundfläche (keine vertikale Formveränderung)!
Das Volumen wird gebildet durch ein Prisma mit der angegebenen Grundfläche und der Höhe „Nutzbare Höhe“ abzüglich einer „Beckenberme“. Die nutzbare Höhe ist bei einem geschlossenen Becken die Differenz zwischen Sohle und Unterkannte der Deckelung, hat also keinen Bezug zu einer Wehrhöhe. Bei einem offenen Becken ist die nutzbare Höhe die Differenz zwischen Sohle und dem Beckenrand. Ohne Verwendung der vertikalen Formveränderung wird mit einem druckdichten Deckel auf nutzbarer Höhe gerechnet. Die Nutzbare Höhe muss mindestens 0.1m über dem höchsten Wehr liegen.
Die Sohlhöhe des Beckens wird für die Berechnung auf die tiefste angeschlossene Rohrsohle abgesenkt. Achtung, dadurch ergeben sich Volumenänderungen. Nur Haltungen hinter einem Wehr dürfen tiefer liegen als die angegebene Beckensohle. Pumpensumpf oder andere Tiefstellen eventuell nicht mit dem Becken zusammen modellieren. Liegt die abgehende Freispiegelhaltung über Beckensohle steht dieses Volumen nicht zur Verfügung da es im Berechnungsvorlauf schon gefüllt wird (Anfangswasserstand). Ist die abgehende Haltung eine Druckrohrleitung greift diese ab Beckensohle auch wenn der Rohranschlusspunkt höher liegt.
Die Höhe der eingerechneten Berme ist abhängig vom Schachtkennzeichen und der Profilhöhe der abgehenden Haltung. Regelschacht Bermenhöhe = Profilhöhe der abgehenden Haltung Sonderschacht Bermenhöhe = halbe abgehende Profilhöhe Unbekannt Bermenhöhe = ¾ der abgehenden Profilhöhe.
Zwischen Sohlhöhe und Bermenhöhe steht ein Volumen = Grundfläche * Bermenhöhe / 2 zur Verfügung. (Dreiecksrinne)
Vertikale Formveränderung am Schacht / Sonderbauwerk
Im Schachtdialog – Geometrie befindet sich die Option „Vertikale Formveränderung“.
Öffnen der Vertikalen Formveränderung unter dem Tab Geometrie im Knoten-Dialog.
Eingabedialog Dialog der Vertikalen Formveränderung:
Diese greift wenn angegeben auch an Schächten die keine „Sonderbauwerke“ sind.
Diese Funktion kann als „Voreinstellung“ wie auch variantenabhängig vergeben werden.
Die Schaltfläche „Vorgabe“ übernimmt Werte als wäre das Bauwerk wie bisher prismatisch.
Zu bestimmten Höhen wird sofort die dort aktive Fläche angezeigt.Der erste Wert ist dabei die Berme, Minimalwert ist hier 0,1 m. Vorgabe ist halbe Höhe der Abflusshaltung, so wie DYNA standardmäßig rechnet. Hier können nun die Flächenwerte verändert sowie neue Höhen. – Flächenpaare vergeben werden. 1 mm über der „nutzbaren Höhe“, hier „Einstieg“ bezeichnet, wird die Grundfläche auf einen 1m Schacht verkleinert. Beachten Sie dass im Geometrie Aktenreiter des Schachtes bei Sonderbauwerken der „druckdichte Deckel“ jetzt wieder abgewählt werden kann.
Volumen über Stauraumkanal
Die Sonderbauwerke Typ 65 bis Typ 68 beziehen ihr Volumen über das Haltungsvolumen. Der letzte Schacht des Stauraumkanals ist dabei das Sonderbauwerk.
Nur bei unten liegender Entlastung sind die Bauwerke Typ 66 – Typ 68 zu verwenden da hier die Wehre im gleichen Schacht sind wie die Drossel am Ende Bei oben liegender Entlastung ist dafür ein eigenes Bauwerk vorzusehen, eventuell eine Verzweigung mit Wehrschwelle. (Typ 14)
Entlastungsmöglichkeiten (Überlauf/Wehre)
In 6oer Bauwerken können pro Bauwerk bis zu 2 Wehre direkt angegeben werden, Klärüberlauf und Beckenüberlauf. Für Beide muss der dahinter liegende Abschnitt angegeben werden. Diese Abschnitte mit Ihrer Sohlhöhe nicht auf Wehrhöhe setzen sonst gibt es keinen vollkommenen Überfall.
- Typ 62 – Beckenüberlauf, auch als bewegliches Wehr
- Typ 63 – Klärüberlauf
- Typ 64 – Klär und Beckenüberlauf (Klärüberlauf muss tiefer liegen als der Beckenüberlauf)
Klärüberlauf: Krone [mNN]: Schwellenhöhe ab der Überlauf einsetzt Länge [m]: horizontale Länge der Überlaufschwelle Höhe[m]: vertikale Höhe des Durchlasses Überfallbeiwert: je nach Wehrausbildung aus der Fachliteratur zu entnehmen, Standardwert 0.65 wenn nicht angegeben. Die nutzbare Höhe muss mindestens auf Oberkante des Durchlasses liegen sonst wird darauf korrigiert.
Kann „missbraucht“ werden um die Überleitung vom Trennbauwerk in das Becken im Nebenschluss abzubilden wenn der Beckenüberlauf für den im Trennbauwerk befindlichen Notüberlauf benötigt wird.
Beckenüberlauf: Krone [mNN] / Stauziel [mNN]: Schwellenhöhe ab der Überlauf einsetzt bzw. Stauziel Maximale Absenkung [m] Maximale Absenkung des Wehrs um ein Stauziel nicht zu überschreiten. Aus dem Eintrag Krone wird Stauziel. Bei Erreichen des Stauziels wird nicht wie beim klassischen Wehr, bedingt durch die sich einstellende Überfallhöhe, weiter Wasserspiegel aufgebaut sondern das Wehr senkt sich ab um das Stauziel einzuhalten. Ist der tiefste Punkt des Wehres erreicht kann sich wiederum der Wasserspiegel über das Stauziel hinaus erhöhen.
- Länge [m]: horizontale Länge der Überlaufschwelle
- Höhe[m]: vertikale Höhe des Durchlasses
- Überfallbeiwert: je nach Wehrausbildung aus der Fachliteratur zu entnehmen, Standardwert 0.65 wenn nicht angegeben.
- Maximal zulässiger Überlauf [l/s]: Abflussbeschränkung über den Beckenüberlauf
- Rückstauklappe: verhindert Rückfluss über das Wehr
Beim Bauwerk Typ 62 kann der Abschnitt im Bereich Beckenüberlauf gleich dem Abschnitt im Bereich Ablauf sein, also nur eine abgehende Haltung. Bei Erreichen der Wehrhöhe erfolgt der Überlauf in den gleichen Abschnitt wie dem Ablauf zugeordnet, eine eventuelle Drosselung oder Abschieberung wird dadurch überströmt.
Entleerung
Im Falle von Becken die nach dem Regenereignis entleert werden empfiehlt sich eine Kennliniensteuerung die beim Füllstand auf das Trennbauwerk schaut. Die Entleerungspumpe läuft nur solange bzw. sobald ein gewisser Wasserstand unterschritten ist.
Sonderbauwerke Teil 1 - Webinar vom 08.07.2014
Hydraulisch relevante Information:
- Ablauf
- Volumen
- Entlastungsmöglichkeiten
- Entleerung
Sonderbauwerke Teil 2 - Webinar vom 15.07.2014
Beispielmodellierungen:
- Stauraumkanal
- Stauraumkaskade
- Becken im Nebenschluss
- Regenklärbecken
- Schwallspülung
- Beckengrössen ermitteln